Montag, Februar 4

Our Ceasing Voice - Heul’ ruhig, das beruhigt.



Wo ist Menschlichkeit, wenn man nicht weis, ob man vergeben oder Rache üben sollte? Wenn das Licht der Welt innerhalb weniger Stunden zu dunkles Nichts umschlagen kann? Zweite Chance? Rache? Unrecht? Verfluchte Gerechtigkeit? Leben sinnlos?

Die vier Österreicher von OUR CEASING VOICE können solche Fragen doch auch nicht beantworten. Doch sie können vielleicht mittels ihrer höchst einfühlsamen Musik über derart Fragestellungen hinweg helfen. „THAT DAY LAST NOVEMBER“ muss der Tag gewesen sein, an dem man sich einst diesem Gedankenchaos niederwarf. Zu viel gesoffen, zu viel geraucht, das Gesicht versteckt hinter dem Wasserfall, der aus den Augen quillt. In einer ambienten Klangwelt, bestehend aus diverser Freiluft-Samples, Piano und verzerrten Gitarren, erzählt euch der Frontmann mit wohlklingender Stimme seine tragische Geschichte. Worum es darin geht, das sollte der Hörer selbst herausfinden – Womöglich hat es etwas mit den Fragen zu tun.

Sehr schnell fühlt man sich gefangen zwischen Postrock und dem im Äquivalent stehendem Erzählen des Sängers, der im Melancholiezirkus anfängt zu schreien… Das ist womöglich mal eine gelungene Abwechslung für den Psychedelic-Hörer. Der Sound wirkt zunächst sehr rau, so als könne man sich nicht zwischen Rock und Metalgeschrammel entscheiden (OVC machten nebenbei bemerkt auch mal Post-Metal). Mit dem positiverem textlichen Verlauf des Album wird jedoch auch Gitarrenspiel klarer und der Sänger entscheidet sich nach Erzählen und Schreiattacken auch mal fürs Singen, was er in höchster Perfektion darbietet. Erstaunlich!

Zu betonen sei, dass „That Day Last November“ sehr speziell ist, sowohl als Album als auch als Geschichte selbst. Dennoch gelingt es der Band mit ihrem dritten Studioalbum in die Seele der Menschen einzutauchen. Hier hat Lyrik zu seinem musikalischen Mentor gefunden, was diese Postrock-Band von anderen seiner Art enorm abhebt. Denn man befindet sich weder im klassischen Einheitsbrei dieses Genres, noch muss man sich auf Skurriles einlassen. Jeder fühlende Mensch wird das Album lieben.

Wer sich für den Kauf des Albums entscheidet, sollte unbedingt den Bigcartel Store von Truelove Entertainment aufsuchen. Dort gibt es neben dem Album als 12“ LP auch grandiose Alben ähnlicher Künstler (z.B. GORDON’S TSUNAMI WEEK, FJØRT, KOSSLOWSKI, TRACHIMBROD), die man gleich mitbestellen kann.

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