Montag, Januar 11

Hollywood Trash Vol.5

The Pizza Underground



Seine zwei Darstellungen als 8-jähriger Rotzlöffel, der sich jeweils zu Weihnachten mit zwei trotteligen Einbrechern herumärgern muss, machten Macaulay Culkin quasi über Nacht zu dem Kinderstar der 90er-Jahre. Nachdem die Kinoerfolge fortlaufend ausblieben, folgte nach dem Millenium ein für Hollywood beispielhafter Absturz in die Belanglosigkeit, der sich schließlich auch auf das Privatleben des einstigen Teenieidols auswirken sollte. Scheidung, Drogen- und Alkoholexzessen, Knast. Der Weg zum Rockstar schien geebnet zu sein. Um so erstaunlicher war es, dass sich Culkin für einen wesentlich unprätentiöseren Weg entschied und 2012 gemeinsam mit Phoebe Kreutz (Two Kazoos, Urban Barnyard), Matt Colbourn und weiteren Angehörigen der urbanen Folkszene New Yorks die Anti-Folk-Gruppe The Pizza Underground gründete. Der Name zeigt dabei schon die beiden Hauptmerkmale der Band auf: The Pizza Underground covern Klassiker von The Velvet Underground und ihres Masteminds Lou Reed und stopfen sie mit albernen Texten über die WG-Mahlzeit Nr.1 aus. Live können dann auch schon mal andere Songs von beispielsweise Nirvana dran glauben. Schüchterne Akustikgitarren; eine Pizza-Box als Schlagzeugersatz; unaufdringlicher, mehrstimmiger Gesang - und Culkin quält ein paar undefinierbare Laute durch's Kazoo.
Für Diejenigen, die "Kevin allein zu Haus" in ihr alljährliches Weihnachtsritual integriert haben und stets mit Wehmut zurückblicken, sind The Pizza Underground wahrscheinlich der endgültige Abgesang (aha, man bemerke das Wortspiel!) ihres weihnachtlichen Lieblingslausbuben. Wir sagen: warum nicht gleich so?!

Bandpage\\//Facebook\\//Soundcloud\\//Youtube\\//Twitter


Buy Here, Here & Here


Tom Cruise & Katie Holmes

Facebook\\//???
Tom Cruise & Katie Holmes, mal lediglich Tom & Katie, TomlovedKatie oder 汤姆克鲁斯和凯蒂赫尔姆斯 - das Shanghaier Quartett um Frontsängerin Cee Q (Marquee VII) und ihren heimischen wie interkontinentalen Mitstreitern von Bands wie Pairs, Hu Jia Hu Wei, Pale Heads und So So Modern, will sich da nicht so genau festlegen. Ähnlich verhält es sich mit ihrem Sound, der grob als eine Melange aus Dreampop, Shoegaze, Noiserock, Drone und landestypischer Folkore beschrieben werden kann. Mit ihrer schwelgerischen Stimme und weich-pluckernden Keys erschafft die Band träumerische Soundscapes, die immer wieder in grell-leuchtenden Nebelschwaden verschwinden. Tom Cruise & Katie Holmes kreieren eine trügerische Idylle, die jederzeit von einer drohenden Unruhe oder gar einem Tobsuchtsanfall durchberstet werden kann. Alles kann, nichts muss - das ist die Lehre, die spätestens seit Anbeginn asiatischer Martial-Arts- oder Monsterfilme in uns wohnt. Von einer derartiger Rasanz sind die bisherigen drei Band-Releases allerdings meilenweit entfernt. Vielmehr spielen sich ihre Songs in einer gänzlich fantastischen Welt ab, die vielleicht auch deshalb in der Wirklichkeit nur schwer greifbar sind.




Bud Spencer

Facebook
Er war das grimmige und wortkarge Pendant zu Terence Hill. Nicht gerade die geistreicheste Seele, seine Bodenstampferschläge und Ohrfeigen dafür um so schlagfertiger. Carlo Pedersoli, Bud Spencer's bürgerlicher Name (und mittlerweile selber Singer/Songwriter), war vor allem für seine stumpfe Hau-Drauf-Action und mimische Situationskomik bekannt. Eine nur bedingt gelungene Überleitung zur französischen Band Bud Spencer, denn an Stelle von überzogenem Nonstop-Geknüppels mit Slapstickeinlagen, liefert uns das Trio aus Nancy instrumentalen und progressiven Stoner-Sludge. Damit distanzieren sich die drei Hardcoreveteranen weitgehendst von ihren Metal-, Trashcore- und Grindcorevorprojekten wie Meny Hellkin, Gu Guai Xing Qiu, Shall Not Kill oder Strong as Ten.
Ihr erster Longplayer "People Are Curious But From the Outside", das zweite Release nach ihrer Debüt-EP "Le Commencement", pendelt vielmehr dynamisch zwischen fies grummelnden Groove und 80er-Jahre-Score á la "Running Man" und "Terminator". Vielleicht wäre ja Arnold Schwarzenegger der bessere Bandname gewesen...



Buy Here & Here


Eddie Brock

Tumblr\\//Facebook\\//Bandcamp\\//Last.fm\\//Bigcartel
Hier die obligatorische Quotenband aus dem Bereich Trashcore/Powerviolence. Da ich kein Marvel-Freak bin, Google mich auf der Suche nach Bandinfos aber immer wieder auf die Fährte von Spider-Man frohlockte, gehe ich davon aus, dass da wohl zumindest ein vager Zusammenhang besteht. Eine heimliche Affäre vielleicht?...
Hinter Eddie Brock, der Band aus Baltimore, verbergen sich drei Amerikaner, die sich 2009 zusammenfanden, drei 7inches einprügelten und sich 2013 wieder auflösten, um fortan mit Sokushinbutsu (kaufe HIER) im metallischen Trashsektor für Furore zu sorgen.
Ihre Rezeptur ist simpel wie altbewährt: hämmernde Riffs, asoziales Gegrowle und wütend-berstendes Stakkato-Geknüppel. Alles, was das Pennerherz zum Schlagen braucht und noch viel weniger. Dicke Empfehlung für Fans unserer Hallenser Jungs von BATTRA//.

DL Split w/ Lapse A-Seite & B-Seite

Buy Here, Here, Here, Here & Here


PAVEL CHEKOV

Facebook\\//Last.fm\\//Bandcamp
PAVEL CHEKOV - ihr lest richtig, ihr Trekkis - atmen entgegen oben genannter Eddie Brock wesentlich mehr San Diegoer Küstenluft ein bzw. speihen diese postwendend wieder aus - mit Galle! Trashy und angry Fastcore der Marke Charles Bronson. Das all ihre Tape-Releases fast restlos vergriffen sind, ist daher also keine allzu große Überraschung. Ihrem genre-typischen Gebolze mischt das Trio aus Dallas vermehrt altväterlich-sowjetische Volkspropaganda unter, die regelrecht in den Songs miteinfließen. Ein durchaus gelungener Kontrast-Konsens und somit der solide Abschluss unseres fünften Hollywood-Trash-Volumens.

DL Split w/ Endless Swarm A-Seite & B-Seite
DL unfinished Split
DL Split w/ Criminal Slang
DL V.I. Lenin EP
DL 1701 Warpcore EP

Buy Here & Here

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Jahres-Sampler