Samstag, August 29

Labdam - Addicted EP



Band: Labdam

Titel/Release: Addicted/EP (50x Tape, 50x CD, Digital)

Label: DIY/Bandcamp

Erscheinungsjahr: 2015

Genre: D-Beat, Old School Hardcore, Punk, Metal

FFO: Barren, Slingshot, War Emblem

Links: Facebook\\//Bandcamp\\//Last.fm



Kurzinfo:

Mike Ness hätte hierfür sicherlich schon eine passende Beschreibung parat: D-Beat-Walzen- oder Presslufthammer-Blues vielleicht. Der Eine oder Andere kann es sich daher bestimmt schon denken - Labdam machen Krach und treffen da hin, wo es richtig weh tut. Und wenn sie im September mit den Pennerviolencern BATTRA// hierzulande (siehe HIER) und im Oktober durch die osteuropäischen Punkschuppen (siehe HIER) ziehen, kann man sich noch nicht einmal vage vorstellen, welches Chaos sie hinterlassen werden.
Old-School-Hardcore-Punk steht auf dem Programmzettel der drei Hallenser, der vor allem für Diejenigen eine willkommene Abwechslung bietet, die von der anhaltenden Post-Hardcore-Welle leicht angenervt sind. Die Riffs brettern unprätentiös runter, ganz im Stile von 80er/90er-Hardcore-Punk-Bands wie Cro-Mags, Black Flag & Co., und bilden mit dem inbrünstigen Geschreie eine bedrohliche und aggressive Einheit, die vielleicht auch dadurch etwas in die Moderne schielt. Vier Songs, die genauso kurz wie knackig sind. Simple as fuck. Asskicking pur. Old School Hardcore war schließlich seit je her darum bemüht, das Phrasenschwein ordentlich vollzustopfen. Und wenn man nur mit einem Ohr hinhören würde, man könnte leicht in die Annahme verfallen, Labdam würden ihren Kampf im Moshpit austragen lassen. Vielleicht ist das auch so. Dann aber bitte dran denken: die Tanzfläche ist keine Arena!
Das "Addicted", nach "W.D.G.A.F." (steht für We Don't Give A Fuck, auch als CD erhältlich) die zweite EP der Band, außerordentlich souverän und routiniert klingt, liegt wohl auch daran, da sich hinter Labdam keine unbeschriebenen Blätter verbergen. Mit Bands wie Unhandled Exception, Kaapora, Moon to Ocean, The Mammoth Takedown und Dash to Pieces haben die Mitglieder bereits ordentlich die regionale Metal- und Hardcore-Szene aufgemischt. Allesamt einen Lauschangriff wert.

Stream & Buy Digitally "Addicted" EP

Buy via Mail to: addictedep@gmx.de


Dienstag, August 25

Platte des Monats 08/2015: Jungbluth - Lovecult LP



Band: Jungbluth

Titel/Release: Lovecult/Album (500x grünes & 1000x schwarzes Vinyl, Digital)

Label: DIY/Bandcamp

Erscheinungsjahr: 2015

Genre: Hardcore, Hardcore-Punk, Punk, Post-Rock

FFO: Young Widows, Trash Talk, Lentic Waters

Links: Bandpage\\//Facebook\\//Bandcamp\\//Last.fm



Kurzinfo:

Was soll man noch über eine Band schreiben, die alles erreicht hat? Die nicht nur selbst ihre größte Referenz ist, sondern als solche auch für jede zweite neu gegründete Post-Hardcore-Band hierzulande herhalten darf? Die nicht mehr, aber so viel anders ist, als man es von den ex-Alpinisten überhaupt erwarten konnte? Eine Band, die trotz zahlreicher post-moderner und apuristischer Einflüsse keine Kluft zwischen die alteingessene und die neue Punkgemeinde schlägt, weil ihre Wut, ihr Hass und der Wille nach Veränderungen so unabdingbar und authentisch ist. Nun ja ... eine ganze Menge, denn irgendwie wird es nie langweilig mit dem Münsteraner Trio, dass einem immer wieder dann eiskalt erwischt, wenn man felsenfest der Überzeugung ist, die Band durchschaut zu haben. Dabei wäre ihr zweites Album "Lovecult" fast spurlos an mir vorbei gezogen, denn anders als "Part Ache" und die Split-7" mit Callow, veröffentlichen Jungbluth ihr neues Album in Eigenregie. Das ist aber nicht die einzige Überraschung. "Lovecult" ist nur noch bedingt mit dem D-Beat-lastigen Düster-Hardcore ihrer voran gegangenen Releases vergleichbar. Klar, wenn sich schon nichts in diesem Scheiß-Land ändert, muss das ja noch lange nicht auch auf den Sound der Band zutreffen. "Lovecult" klingt daher eher wie eine Alltagspause, ein Album für Zwischendurch. Eines, auf das die Band Lust hatte und auf dem sie sich ausprobieren konnte. In diesem Sinne spielen sich Jungbluth in einen wahren Rausch, der verhältnismäßig als fast schon eingängig bezeichnet werden kann. Noch nie hat sich die Band so nahe am Deutschpunk und Garagerock (!) bewegt, wie mit dem Opener "Everytime Geradeaus". "Overdose Us" dagegen, verlangt schon im Titel nach old-schooligen Crewshouts, dem melancholischen "Lokalkolorit" kann bedenkenlos Theatralik unterstellt werden. Und dann hört euch mal Songs wie "Schrödinger's Katze" und "Charades" an, bei denen man gar nicht so recht weiß, ob man sich mehr auf die tollen und leidenschaftlich geschrieenen Texte oder die munter gniedelnden Gitarren konzentrieren soll. Ein Zwiespalt. Wer sich nicht sicher ist, hört sich die Songs am besten gleich noch einmal an.
Insgesamt läuft "Lovecult" mehr unter dem Motto Hardcore-Punk, wobei die Melodie die harmonische Zerstörungswut weitgehendst verdrängt hat. Und das steht der Band verdammt noch mal wahnsinnig gut zu Gesicht. 
DL Lovecult LP

Buy Here, Here, Here & Here

Samstag, August 22

No Matter Where We Go - There is Nothing Waiting for Us EP



Band: No Matter Where We Go

Titel/Release: There is Nothing Waiting for Us/EP (Digital)

Label: DIY/Bandcamp

Erscheinungsjahr: 2015

Genre: Post-Hardcore, Punk, Hardcore

FFO: The Tidal Sleep, FJØRT, Start a Fire, Always Wanted War

Links: Facebook\\//Last.fm



Kurzinfo:

Musiker, die heutzutage noch fröhliche Musik fabrizieren, leben entweder in den falschen Verhältnissen, haben ihren Blick für die Realität verloren, sind hoffnungslose Optimisten oder schaffen es kompromisslos, die Musik vom Privatleben zu trennen. Auf die fünf Jungs von No Matter Where We Go trifft nichts davon zu. In dementsprechend düsteren Gefilden bewegt sich ihre Debüt-EP "There is Nothing Waiting for Us", die nach Angaben der Band u. A. von Jungbluth und FJØRT beeinflusst ist. Nichts für die eingängig-moshende Hater-Fraktion also, allerdings auch keine Musik, für die sich eine andauernde Schonhaltung auf der Couch anbietet. So ist das nunmal heutzutage im Hardcore, einem leichtlebigen Genre, das sich nicht mehr durch Riffs und Geshoute definiert, sondern vielmehr durch die apuristische Bereicherung aus anderen Musikbereichen. "Das nahende Dunkel", der Opener der EP, macht den Namen zum Programm und schleicht atmosphärisch-stoisch und bedrohlich durch die geraden Takte, wie ein aufziehender (Gefühls-)Sturm, bei dem es nur noch eine Frage der Zeit zu sein scheint, bis er sich zu einem Gewitter mit Hageleinschlag entlädt. Mit dem folgenden "Earthbound" schicken die Wuppertaler nicht nur den vielleicht schmissigsten Song ins Rennen, sondern einen, der dem prognostizierten Klischee unbekümmert und kalt den Rücken zuwendet. "Earthbound" ist näher am Post- bzw. Hardcore-Punk konzipiert, als am Hardcore an sich und schlängelt sich zum Ende hin durch fast schon jazziges Geplänkel hin zum fulminanten Finale, in dem das rauhe Geschreie und die heroisch-melancholischen Gitarren zu einer treibenden Melodie verschmelzen.
Dass "Trümmerfeld" wie eine schleppende Dampfwalze durch Postcore und Downtempo rumort und sich "Gegenlicht" unter- und "Profiund Emptiness" oberschwellig am Post-Rock laben, unterstreicht den post-modernen Hardcoregedanken der Band, der sich an einem inhaltichen Konzept rund um Themen wie religiöse und gesellschaftliche Beeinflussung und Zwänge krallt. Das beeinflusst keinesfalls den Fluss des Albums, denn die insgesamt sechs Songs (+ Xylofon-klimpernden Outro) können getrost für sich alleine stehen. Es zeigt aber auch, wohin ihre Reise gehen soll. Deshalb will ich es mal so formulieren: wären No Matter Where We Go eine Depressive-Dark-Hardcore-Band, wären sie wahrscheinlich nur belangloses Mittelmaß. Glücklicher Weise sind sie beides nicht.

DL There is Nothing Waiting for Us EP


Dienstag, August 18

Gay Angel - Floral



Band: Gay Angel

Titel/Release: Floral/Album (4x Album auf jeweils einer CD oder komplett als Boxset, Digital)

Label: DIY/She Likes Me Drunk With Love

Erscheinungsjahr: 2015

Genre: Singer/Songwriter, Folk, Indie, Indie-Pop, Experimental, Chanson

FFO: Sufjan Stevens, Ariel Pink, Michael Cera, Jake Bellissimo

Links: Tumblr\\//Facebook\\//Bandcamp\\//Last.fm



Kurzinfo:

Gay Angel - kein homophober Scheiß oder fragwürde Ironie, sondern ein Quasi-Coming-Out für all Diejenigen, die den amerikanischen Singer/Songwriter noch nicht kennen - hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, Gefühle, Erlebnisse, Beobachtungen und sonstige in seinem Kopf umherkreisende Gedanken einzufangen und in akustische Signale umzuwandeln. Auf eine dementsprechend gut bestückte Diskografie kann er seit seinem letztjährig angefangenen Treiben als Gay Angel nun schon zurückblicken. Ein Minialbum und ein Longplayer entstanden bis Mitte 2014, seitdem widmete sich Jake Bellissimo Stück für Stück seinem 100-Song-Album "Floral", das er im Juli dieses Jahres schließlich vollendete. Vier Parts mit je 25 Songs, die einzeln auf CD oder als komplettes Boxset ergattert werden können und über Bellissimo's Label She Likes Me Drunk With Love erscheinen. Es macht daher wenig Sinn, ein 100-Song-Album bis ins Detail zu sezieren, was den Rahmen eines Kurzreviews eindeutig sprengen würde. Ich halte mich daher kurz: "Floral" ist über einen Zeitraum von einem Jahr hinweg entstanden und spiegelt somit auch viele Eindrücke wieder. Vom klassischen Singer/Songwriter-Rock, bis hin zum liebevoll arangierten Folk, der in seinen schönsten Momenten tatsächlich an einen Sufjan Stevens erinnern kann, in seinen stoischen als auch wilden Experimentierphasen aber auch gerne an Greg Ashley oder Michael Ceras' Schlafzimmerproduktionen. Einige Songs scheinen in einer längst vergangenen Zeit gefangen zu sein, andere wiederum strotzen nur so von neoklassischer oder kabarettistischer Willkür und Leichtfertigkeit. Ein Wechselbad der Gefühle und somit kein Album für Zwischendurch. Schade nur, dass der zwischenzeitliche Wahl-Berliner mit seinem bis zu 55 Mann und Frau starken Ensemble keine größere Lobby hat. Mit seinen Vorbildern und den ganz großen des Genres kann er allemale mithalten.

DL Floral (complete 100-Song-Album)

Samstag, August 15

BATTRA// - Asozial seit Tag 1! 7"



Band: BATTRA//

Titel/Release: Asozial seit Tag 1!/EP (100x blau-transparent gesprenkelte 7", Digital)

Label: BLSN.WRST RECORDZ

Erscheinungsjahr: 2015

Genre: Powerviolence, Punk, Trash, Pennerviolence (in echt jetz'!)

FFO: Henry Fonda, Strafplanet, Fuck Wolves!, WØLFENSTEIN

Links: Facebook\\//Bandcamp\\//Last.fm



Kurzinfo:

Einmal Pennerviolence zum gleich In-die-Fresse, bitte. Kein Problem, da springt dir BATTRA//'s zweites Release "Asozial seit Tag 1!" quasi von selbst ins Gesicht. Fleißig sind sie ja die beiden Hallunken. Naja...zumnindest im musikalischen Sinne. Was die beiden ansonsten so treiben, darüber lässt es sich nur spekulieren. Debüt-Demo (als Tape und CDr), einen Exklusiv-Song für die Knochentapes-Compilation "NONCOMMUNCATIVE VIOLENCE" eingehämmert, nun also die zweite EP auf farbigen 7"-Vinyl, zig-facher Merch, und das alles auch noch in Eigenregie über das eigene Label BLSN.WRST RECORDZ.
Wer also im roten Milieu der sachsen-anhaltinischen Hauptstadt der Herzen verkehrt, wird früher oder später auf  BATTRA// stoßen. Ob man der Band auch ein Stück weit folgen wird, hängt ganz davon ab, wie man dem Punk generell gegenüber steht. Mode- und Hipster-Punks, soviel ist schonmal sicher, werden nicht einmal einen Song lang durchhalten und sich desillusioniert abwenden. Zu wenige bis gar keine Post-irgendwas-Einflüsse, ein blechernes Schlagzeug und räudiges Gebrüll, das selbst für die analoge Rekorderaufnahme noch eine Beleidigung darstellt. Und dann auch noch diese vollkommen asozialen "Uihjuihjuih's"-Rufe dazwischen. Sorry Leute, aber so hat Punk nunmal angefangen, bevor er von den ganz Großen des Genres ins Radio überführt wurde. BATTRA// wollen da gar nicht hin, davon abgesehen, dass ihre Texte ohnehin fast durchgängig weggepiepst werden würden (#BATTRA// #Drone). "Asozial seit Tag 1!" nimmt es im Titel bereits vorweg: das hier will die Kaschemme gar nicht verlassen. Lieber eine kleine partyhungrige Meute von Gleichgesinnten, die sich beim Pogo nicht über jeden Bierfleck am Shirt aufgeilen, als Diejenigen, die ihnen aus den falschen Gründen gegenüber stehen und gelangweilt auf's Smartphone starren.

Wer sich angesprochen fühlt, kann BATTRA// auf ihrer kleinen September-Tour mit den D-Beat-Hardcore-Punks von Labdam einen Besuch abstatten oder eben meiden -> siehe HIER.

DL Asozial seit Tag 1! 7"


Mittwoch, August 12

Cortarmao - Demo 2015



Band: Cortarmao

Titel/Release: Demo 2015/EP (101x Digipak-CD, Digital)

Label: DIY/Bandcamp

Erscheinungsjahr: 2015

Genre: Post-Hardcore, Mathcore, Metal

FFO: SOME, Soma Nowaja, Pine Barrens und natürlich Dillinger Escape Plan

Links: Facebook\\//Soundcloud\\//Backstagepro\\//Youtube



Kurzinfo:

Als sich SOME im Jahr 2010 zeitgleich mit ihrem Abschiedsalbum "Lucky You, Sisyphus" auflösten, hat mich das schon ziemlich getroffen. Vor allem, weil ich die Band zu spät für mich entdeckte, um auch nur eine ihrer Demo-CD's abzugreifen (die Band-Diskografie kann man sich übrigens noch immer kostenlos downloaden ->HIER). Klar, der ehemalige Göttinger Fünfer war sicherlich nur den Wenigsten ein Begriff, und bereits vorher oder mit Bands wie Soma Nowaja im Nachhinein, traf man hierzulande hin und wieder auf ein paar Hardcore-Verrückte, die metallische Wucht und Dynamik in rhythmische Destruktion prügelten. Hört sich kompliziert an, ist es in den meisten Fällen auch. Da ist es nunmal schwer aus der Masse herauszustechen, weil eben nur eine kleine eigenwillige Zielgruppe überhaupt Kenntnis von solchen Bands nimmt. Dennoch - und das mag jetzt sicherlich merkwürdig klingen - gibt es wohl kein anderes Musikgenre, das mehr Fingerspitzengefühl fordert, als der mathematische Sektor, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Auch hier lassen sich durchaus Qualitätsunterschiede feststellen, denn Mathcore kann wesentlich mehr sein, als unüberschaubarer Krach. Präzise und (extrem) strukturiert zum Beispiel oder interessant, weil es nunmal keine zurechtgeschnittene Radioware ist, sondern mit jedem Hördurchlauf neue Details zum Vorschein bringt. Was Cortarmao im Song "A" auf knapp viereinhalb Minuten komprimieren, würde sich bei der Hardcore-Band X mindestens über drei Songs erstrecken. Die stürmischen, Haken schlagenden Gitarren zu Beginn, die immer wieder aus der Hook brechen, ehe es zu eingängig werden könnte; die metallischen Riffs samt Gegniedel, die eben nur so oft wiederholt werden, wie es nötig ist; der Downtempopart im Endspurt. Dazu wird geschrien, gekreischt und gegrowlt was das Zeug hält. Der manisch debile Krachblizzard "B" kann dagegen fast schon als eingängig bezeichnet werden, würde sich da nicht zum Ende hin dieses harmonisch-frivole Saxofon in den Song verirren. Das ist näher am Jazzcore, als es The Dillinger Escape Plan mit ihrem Album "Miss Machine" nachgesagt wurde.

Zwei Songs sind vielleicht etwas zu wenig für eine Gesamtbilanz. Sie zeigen aber schonmal, dass das Thüringer Quartett seine Prämissen richtig setzt. Zum Beispiel das Debüt-Demo gleichmal als Digipak-CD rauszuhauen. Diesmal war ich zumindest schnell genug, mir ein Exemplar zu ergattern.

DL & Buy Demo 2015


Sonntag, August 9

Agador Spartacus - Agadorable EP



Band: Agador Spartacus

Titel/Release: Agadorable/EP (Digital, Demo-CDs)

Label: DIY/Bandcamp

Erscheinungsjahr: 2014

Genre: Alternative, Punk, Post-Hardcore, Emo

FFO: Ashes of Pompeii, Pavement Poetry, I Like Ambulance

Links: Bandpage\\//Facebook\\//Soundcloud\\//Youtube



Kurzinfo:

Auf der einen Seite "Demo des Monats" der Visions, auf der anderen gnadenlos vom Bierschinken zerfleischt. Vielleicht versteht man das ja unter natürliches Gleichgewicht. Vielleicht sind Agador Spartacus auch wieder bloß eine Band, die die Massen provokativ spalten will. Egal, mit welcher Einstellung man der Band aus Hamburg und dem Ruhrgebiet entgegnet, beide Aspekte stehen stellvertretend für ihre Musik. Zu Alternative-lastig für die alteingesessene Irokesenfraktion, nicht grotesk genug für die eingebildete Hipsterjugend und doch etwas zu kantig, um den Mainstream langfristig ein Ohr abgewinnen zu können. Agador Spartacus sind hörbar vom Post-Hardcore beeinflusst, ebenso wie vom melodischen Punk- und Alternativerock, reißen darüber hinaus aber noch viele weitere Musiksparten an. Mit Vor- und Nebenbands wie Deadbeat Fleet und Doppeleffekt waren die vier Bandmitglieder immerhin schon in anderen Gefilden unterwegs. Ein vorsichtiger Erklärungsversuch? Mitnichten. Es stellt sich außerdem die Frage, warum die Band ein Faible für alberne Wortspiele offenbart, obwohl ihre Songs eigentlich Gegenteiliges anklingen lassen. So legen Agador Spartacus mit dem melodisch springenden "Cerumen" einen fulminanten Start hin, während "Scissor Sisters and Brothers" mit dem gleichen leichtfüßigen DIY-Charme voran schreitet, wie Ashes of Pompeii auf ihrer Debüt-EP. Und Debüt-EP's mit Demostatus sind in der Regel sowieso etwas ganz besonderes. Der Grundstein und Wegweiser für die folgenden Releases. Wohin der Weg des Quartetts führen wird, lässt sich mit "Agadorable" in etwa erahnen, wenngleich die Band sowohl eine dezente Kantigkeit, als auch die Eingängigkeit als unberechenbares Element nutzt. Neue Songs für das zweite Bandrelease stehen bereits in den Startlöchern. Wir dürfen also gespannt sein.

DL Agadorable EP


Donnerstag, August 6

Loser Youth - Livin' La Vida Loca LP



Band: Loser Youth

Titel/Release: Livin' La Vida Loca/LP (500x giftgrüne Vinyl, Digital)

Label: Amöben mit sozialen Ambitionen

Erscheinungsjahr: 2015

Genre: Deutschpunk, Hardcore-Punk, Punk

FFO: Black Flag, Mann kackt sich in die Hose, Kellerasseln, Notgemeinschaft Peter Pan

Links: Bandpage\\//Facebook\\//Bandcamp\\//Last.fm



Kurzinfo:

Denjenigen, die genauso wie ich schon sehnsüchtigst auf das Tape-Release von Snarg's Debüt-Album warten, liefern Loser Youth nun also eine Erklärung für diesen Verzug: neben den Veröffentlichungen seines Labels, hat Uga-Uga-Tapes-Chef Thommy eben auch noch andere Verpflichtungen. Nicht nur, dass man als Hamburger Musikant mindestens eine Ska-Band unterhalten sollte (Skankshot, mittlerweile aufgelöst), kann es als Deutschpunk-Begeiste(r)ter auch nichts schaden, sich in einer solchen Band selbst auszuprobieren. Seit 2012 kotzt sich das Hanse-Trio nun schon über zweifelhafte Moral und Wertvorstellungen und einer noch zweifelhafteren Gesellschaft aus. "Livin' La Vida Loca", ihr zweites Album, das erste auf Vinyl, schließt da natürlich mit neun neuen Songs nahtlos an. Warum auch etwas ändern, wenn sich seitdem in diesem beschissenen Land nichts geändert hat?! Wie bereits schon ihren Bandnamen (Alarmstufe Gerd), haben sie sich nun auch für ihren Albumtitel bei einem anderen "Künstler" bedient, nur, dass Loser Youth "das verrückte Leben" weitaus kritischer durchleuchten, als es Ricky Martin Ende der 90er tat. "Livin' La Vida Loca" ist gewohnt wenig prätentiös und genauso kurz und knackig auf den Punkt gespielt, wie es für Hardcore-Punk-Bands in den 80ern eben üblich war. (Echter) Punk will schließlich keine Musikpreise abräumen, sondern soll wehtun und wachrütteln, mit dem Kopf oder lieber gleich der Faust voraus. Loser Youth treffen und spucken obendrein noch reichlich Galle hinterher. In Hamburg bekam man in den letzten Jahren schließlich am deutlichsten die staatliche Willkür zu spüren, ob Lampedusa, Rote Flora oder die Festlegung sogenannter Gefahrengebiete. Da ich aber auch ein grundauf optimistischer Mensch bin, will ich mal behaupten, dass man Letztgenannten auch etwas Positives abgewinnen kann. Es zeigt die ängstliche Reaktion eines verunsicherten Staates auf eine vermeintliche Bedrohung. Eine Verzweiflungstat, wenn man so will. Die Gefahrengebiete wurden schließlich wieder aufgehoben. Nur ein Teilerfolg für die freiheitliche Selbstbestimmung, doch der Widerstand wächst weiter. Mit dabei: Loser Youth.

Amöben mit sozialen Ambitionen brachte "Livin' La Vida Loca" auf's Vinyl. 500 Stück, fairerweise allesamt grün. So gibt's immerhin kein Gerangel um limitierte Sondereditionen. Auch mal schön.
DL Livin' La Vida Loca

Buy Here & Here

Montag, August 3

Die Bandcamp-Punks Vol. 25

Schmutzstaffel



Klar, wenn das raushauende Label einen Spruch wie "Deutschpunk Tape des Jahres" in den Raum wirft, muss das noch lange nichts heißen. Uga Uga Tapes ist aber schließlich nicht irgend ein 08/15-Crossover-Mailorder, der Musik als Fließbandware für den Profit produziert. Der Thommy (u. A. bei Skankshot und Loser Youth) kann sich schon durchaus ein objektives Bild von der Szene malen, immerhin ist Deutschpunk eines seiner Spezialgebiete. Und auch, wenn mir für derartige Thesen schlichtweg die weitreichenden Vergleiche fehlen, kann ich zumindest seine Begeisterung für Schmutzstaffels ersten Longplayer "Fehler" teilen. Hinter dem Hannoveraner Quartett verbergen sich keine freigeistlichen Experimentalisten, keine Trendsetter, keine Post-Mitläufer. Für Veteranen vielleicht zu jung, aber immerhin an den richtigen Vorbildern orientiert, reizen die Niedersachsen die eng bemessenen Grenzen des Genres komplett aus. Im Wesentlichen muss sich die Band dabei nur auf ihr feines Gespür für treibende und mitgröltaugliche Melodien verlassen, inklusive Kackschlacht- ("Kackland") und ...But Alive ("R.T.B.A.M.")-Coverversionen. Gewettert wird gegen Alles und Jeden, sogar die eigene Szene, und mit treffsicheren Crewshouts und einer gesunden Portion Aggressivität und Pissigkeit in eine Wir-sind-Viele-Mentalität verpackt. Passt und macht Spaß, obwohl es eigentlich gar keinen Grund zur Freude gibt.

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DL "Fehler" Here & Here

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Cruor Hilla

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"Kopftuchpflicht für Nazis"? Na, das wäre doch mal was. Dann wäre die braune Brut wenigstens auch außerhalb von BraMM-, PE- oder LEGIDA-Agglomerationen nach außen hin erkennbar.
Der Titel ihrer neuen EP ist jedenfalls klar verständlich und gegenüber den ihres letzten Albums "Heteroaufstand in Homotown" auch wesentlich besser gewählt. Seit 2006 geistert die Band durch den Berliner Untergrund, löste sich eben mal kurz auf (Studium-bedingter Umzug, Einstieg in andere Bands wie Brüh Brothers in Flames), fand neu strukturiert wieder zusammen und brachte es bislang auf zwei Alben und zwei EP's. "Kopftuchpflicht für Nazis" lautet nun also der Titel ihres letzten Kurzspielers, auf dem das Trio einige bislang verfehlte Verpflichten nachholen muss. So liefert die Band mit dem eröffnenden Titeltrack standesgemäß und nicht ausschweifender als nötig ihren ersten offiziellen Anti-Nazi-Song ab, erweist Cäpt'n Suurbier mit "Mach mich cool"  die letze Ehre, verneigt sich mit "Angela M" hochachtungsvoll vor frühere Ärzte und stecken NOFX' "Linoleum" in ein akustisches Deutschpunk-Gewand. Ein kurzweiliges Vergnügen, das allerdings nicht stellvertretend für den ansonsten straßen-räudigen Deutschpunk von Cruor Hilla steht.

P.S.: Cruor Hilla sind Mitglied des Berliner Riot Robot Kollektivs und dementsprechend auch auf deren Debüt-Sampler "Riot Robot Invasion #1" vertreten.




Lötfett

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Mit diesen Jungs ist gar nicht gut Gurken essen. Hier kommt die Anti-Idylle, der Albtraum des guten Geschmacks, eine wilde Kanufahrt auf den piss-gelben Spreewälder Abwasserkanälen, Lötfett aus Lübben. Doch anders als zunächst erwartet, knallt uns das Brandenburger Trio mit ihrem ersten Tape (100 Stück, erschienen über Fleshbug) nicht nur solch rotzige Stampfer wie "Immer auf der Flucht vor der Drogensucht" um die Ohren. Klar, "esp3" läuft weitgehendst unter der zerfledderten Flagge des Assi-Punk, sorgt mit Psychobilly- und Noiserock-Hysterie, aber auch mit garagig-schrammelnden, in die Melodie gezerrten Gitarren für reichlich Abwechslung. Zumindest für mehr, als Bandname und -Foto es anfangs anders vermuten ließen.


Buy Here


Stockholm Syndrom

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Hätten sie ihren damaligen Bandnamen behalten, wer weiß, vielleicht wären sie ja mittlerweile aufgrund von Verwechslungen mit einer Band ähnlichen Namens hierzulande schon gefeierte Indiestars. Die Wiesbadener Alex, Timo und Jan spielten vorher bei vierquadratmeter, ehe sich die Band Ende 2010 auflöste und das Trio gemeinsam mit zwei Freunden quasi nahtlos in Stockholm Syndrom übergingen. Einen Schritt weg vom "Laubenrock", einen zu auf den Post-Punk. Vor allem aber Freter's rauhes, biertriefendes Organ verleiht den Songs ihrer Debüt-EP "Käpt'n ohne Schiff" eine ordentliche Deutschpunk-Kante, was durch das szenetypische Gesample im Intro ("Menschenfeind") und im folgenden "Occupy" ("Das Leben des Brian") nochmals unterstrichen wird. Pogotänzer sollten sich allerdings nicht zu früh freuen, denn die mäandernden und rhythmuswechselnden "Der letzte Schrei" und "Käpt'n ohne Schiff" zeigen eine Band, die sich zwischen der alteingesessenen und post-modernen Hörerschaft noch nicht so recht entscheiden mag. Im Zweifel wird halt alles abgeräumt.
Eine klarere Ansage trifft die mittlerweile zum Trio geschrumpfte und neu strukturierte Band da schon mit ihrer kürzlich veranstalteten "Proberaumsession".

DL Käpt'n ohne Schiff EP
 DL Proberaum Session 2015


Les Dead Boobs

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Ich habe keine Ahnung, was das französische Pendant zu Deutschpunk ist. Frankpunk vielleicht? Oder Frunk? Wir alle könnten in diesem Moment Teil etwas ganz Besonderem sein - der Entstehung einer neuen Genrebezeichnung. Wir könn's aber auch einfach sein lassen.
Les Dead Boobs kommen aus Saint-Maur nahe Paris, dem Zentrum des links-politischen Widerstands des Landes. Genau dieser Protest wird als roter Faden durch Les Dead Boobs' Debüt-Album "Violence" gesponnen, das - wie der Name schon sagt - eine ziemlich radikale Einstellung transportiert. Hier ist die Faust das stärkste Argument gegen Chirac, Pasqua, Polizeistaat, Neureiche & Co. Wie sollte es auch anders sein?! Ein Song wie "Malik Oussekine", ein franz.-algerischer Student, der nach einer Demonstration im Polizeigewahrsam landete und dort unter fragwürdigen Umständen ums Leben kam, zeigt, dass die Franzosen mit den gleichen Problemen wie wir konfrontiert werden. Derartiger Zündstoff lässt die 14 Songs auf "Violence" regelrecht explodieren. Es ist ein aggressives, radikales und anarchistisches Album, das den schier unendlichen Straßenkampf ins Akustische überführt. Da lässt sich Josh Louis Lingg (Louis Lingg and the Bombs) natürlich nicht zweimal bitten, in zwei Songs ordentlich mitzumischen.

DL Violence LP
DL Tu Pues EP


Like You to Me

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Die Jahrtausendwende war für mich eine sehr unbeschwerte Zeit, in der ich viel Zeit hatte unnütze Dinge zu tun. Amerikanische Teenie-Filme en masse zu gucken, beispielsweise, was nicht ganz spurlos an meine musikalische Prägung vorbei zog. Blink-182, New Found Glory, später All Time Low, usw. Fun- bzw. Pop-Punk war cool und in aller Bandmunde, egal ob sich das dann in der Summe irgendwie alles gleich anhörte. Like You to Me aus Maryland sind bekennende NFG-Fans, was man jeden ihrer Drei-Akkorde-Songs anhören kann. Im Gegensatz zu ihren prominenten und wohl auch weitaus wohlhabenderen Vorbildern, verfügt das Quintett allerdings nur über ein begrenztes Budget. Dass man ihrem selbstbetitelten Debüt-Album und der letzten EP "Pressed for Times" diesen Umstand nicht anhören kann, verdient da schon einiges an Respekt. Führt also alles zu dem schlussendlichen Résumé: Fun-Punk in einer angemessenen Produktion, der sicherlich keine neuen Sichtweisen offenbart, aber immerhin einen nostalgischen Flashback beschert.

2014 löste sich die Band auf und hinterließ ihre komplette Diskografie (auch diverse Coversongs) kostenlos auf Bandcamp. Für das letzte Release erfüllte sich die Band noch eben ihren Herzenswunsch und konnte neben Something More-Sänger Tim Jagielski auch NFG-Frontmann Jordan Pundik als Gastsänger gewinnen.

Mit Never Say Die schlummert bereits seit dem letzten Jahr ein Folgeprojekt in den Startlöchern. Bislang ohne Lebenszeichen.

DL Pressed for Times EP


BCGs

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In Interviews gab Robert Smith immer wieder an, die damaligen Aufnahmen zu "Pornography" seien im Drogenrausch entstanden. Dennoch ist der weltbekannten Wave-Goth-Band mit diesem Album ein Meilenstein des Genres gelungen, ein Album zwischen fiebrigen Wahn und magischer Anziehungskraft, beeinflusst von Heroin und LSD. Ein derartiges Geständnis legte BCGs-Sänger Joel Zimmerman (nicht zu verwechseln mit dem kanadischen Musik-Produzenten deadmau5) zwar noch nicht ab, allerdings schafft auch er es, allein mit seiner Stimme die Grenzen des Erträglichen auszuloten. Klar, mit BCGs haben sich hier insgesamt vier Typen verbündet, die in der Summe wie eine wilde und hysterische Jam-Session von the pAper chAse, The Cure, Mansun und The Rocky Horror Picture Show klingen. Wer ein Ohr für derartige Musik hat, erkennt aber auch, dass hier eben keine Stümper zu Werke gehen. Hier treffen post-punkige Melodien auf satte Riffs, aufheulende Gitarren und eine Orgel, die den Freigeist des Rock'n'Roll eingeatmet haben. BCGs sind eine Band, die sehr wohl um ihre Fähigkeiten wissen, dem Mainstream aber eiskalt den Rücken zu drehen. Weil sie es können.

DL s/t EP

Stream & Buy Digitally "Angel Lust EP"


Gesamtscheiße: Scheiße

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Ihr auf 111 Stück limitiertes Demotape war schneller ausverkauft, als man den Bandnamen überhaupt ausprechen konnte. Der Verdacht liegt also durchaus nahe, dass sich Gesamtscheiße: Scheiße zu einem Geheimtipp der Deutschpunkszene gemausert haben. Was also tun? Na klar, nachlegen und am besten gar nicht so viel anders machen. Ist ja auch gar nicht nötig, denn stilistisch gesehen räumt der Vierer aus Köln/Düsseldorf/Duisburg (Glückwunsch zum Aufstieg) zwischen Deutsch-, Hardcore- und Post-Punk ohnehin alles ab. So poltert "Aldo Raine bitte übernehmen sie" herrlich angepisst und prollig durch eine eingängige Melodie, dem "Späte Freiheit" im Eiltempo hinterher rauscht. "Viva La Autobahn" und "They Saved Hoffmanns Cock" hingegen, fordern die 90er zum post-dynamischen Pogo-Tanz auf und schließen somit die Lücke zwischen Rachut und Ziehbands wie Hausmeister, N°ORD oder I Refuse.

DL s/t 7" Here & Here

Buy Here, Here, Here, Here, Here, Here & Here


Ultragash

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San Diego? Da sollten bei jedem Trasher sofort die Alarmglocken leuten. Die autarken Ultragash wurden bislang noch nicht von ThreeOneG eingefangen, könnten sich aber durchaus als eine Alternative für deren Anhänger outen. Mit Gruppen wie Bastard Noise oder Ill Saint M hat das renomierte und von Justin Pearson geführte Trash-Label immerhin schon seine eigenen Erfahrungen im Electro-Sektor gesammelt. Auch Ultragash, ein weiteres Solo-Projekt von Soundtüftler Brennan Gervasi, findet sich in diesem Sektor wieder, wenngleich wesentlich weniger hardcore-lastig ausgerichtet als oben genannte Vertreter. Gervesi selber bezeichnet den Stil seiner Band als Electro-Punk, was aber eben nur dann nachvollziehbar ist, wenn man Punk zu einem willkürlichen und stilistisch anarchistischen Element deklariert. Sein neues Album "Is This Love Or Confusion" beginnt mit dem David-Bowie-Cover "Space Oddity" und somit verhältnismäßig recht versöhnlich. Denn was folgt, sind sieben weitere Songs, die zwischen Beats, verzerrten Electronicas und Distortions, sowie anderen Überraschungsarrangements nur schwer fassbar sind. Das ist weder party-tauglicher Electro-Punk wie man ihn beispielsweise von Frittenbude kennt, noch bloße Chaostheorie. Wenn Gervesi's Stimme in teils berauschenden Falsett entgleitet, driftet das Ganze sogar in psychedlische Sphären ab - wohlgemerkt auf der Metaebene.

DL Is This Love Or Confusion?

Jahres-Sampler