Freitag, Juli 12

Die Bandcamp-Punks Vol. 10


Crows-An-Wra:

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Punk wäre schlichtweg zu einfach gewesen, dachten sich wohl diese vier Engländer hier. Crows-An-Wra lassen ihren kritischen Standpunkt in Screamo-Eifer, Indie-Unbekümmertheit und etwas Post-Rock aufgehen. Ihre S/T-Debüt-10" präsentierten sie erst kürzlich bei ihrer Europa-Tour mit dem schwedischen Post-Hardcore/-Rock-Quartett Rainmaker (Free-DL Demo HIER, BUY Demo HIER), bei der die auf 300 Stück limitierte Ultra-Clear-Vinyl-Variante vorab als CD-Version (Blue- und Red-Edition) verteilt wurde. Übrigens ihren Bandnamen entliehen sie sich vom gleichnamigen Weiler (=Wohnsiedlung) der Gemeinde St. Buryan, welche in der englischen Grafschaft Cornwall gelegen ist, unweit ihrer kornischen Heimatstadt Penzance.

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Sailboats Are White:

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Die 2003 gegründete kanadische Band füllt ihr musikalisches Reportoire mit garagigem Lo-Fi, bis hin zum noisigen Trash-Punk. Ihr Free-DL "The Pirate's Life Anthology" ist ein 25-Song-Konglomerat aus den Anfangsmonaten der Band, größtenteils aus Demo-Songs bestehend, die durch bescheidene Mittel in noch bescheidener Qualität durch die Band selbst oder mit Hilfe von Freunden analog aufgenommen wurden. Bis 2008 veröffentlichte die Band zwei Alben ("Turbo", "Turbo 2"), die aufgrund des Absprunges von Drummerin Kate Davis und die fortan vergebliche Suche nach einem Ersatz, mit Hilfe einer Drummachine eingespielt wurden. Danach wurde es still um die Band und erst Anfang 2013 tat sich das nun etwas neubesetzte Quartett mit den Garage-Punks Cartoons (Spenden-DL's HIER) zusammen, was ein gemeinsames Split-Tape (STREAM & BUY HIER) zur Folge hatte.




Leg Sweeper:

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Ihren letzten Auftritt feierten Leg Sweeper Halloween 2012. Seitdem ist es um das texanische Duo um Justin Gomez und Taylor Stolly ruhig geworden. 2009 als Spaßband ins Leben gerufen, stellten sie Mitte 2010 ihre ersten neun Songs ins Netz. Und das es den beiden Spaß macht, melodische Partyhymnen zwischen Punkrock und Rock'n'Roll zu spielen, ist unüberhörbar. Alles natürlich mit dem Charme und den begrenzten Mitteln einer DIY-Band. Da darf man sich auch schon mal unverblümt bei anderen Bands bedienen, wie der erste Song "Sexy Weekend", der sich seine eingängige Hook von Feeder's "Buck Rogers" leiht. Für ihre letzten drei Songs verlagern Leg Sweeper ihren Standort dann in die unaufgeräumte Garage, was der Band ein vollkommen neues Gesicht verleiht - nämlich ein fast noch besseres.  



Solemn League:

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Das 2006 gegründete Quartett Solemn League, dessen Mitglieder (u. A. Just-Went-Black-Bassist Arne Lange und ex-Kurhaus-Gitarrist Nicolas Zengerling) zwischen Berlin und Hamburg pendeln, brachten April 2012 ihre Debüt-LP "Different Lives" heraus, ein 140g schwerer Punk-Brocken auf transparent-grünem (100 St.) und schwarzem (400 St.) Vinyl. Angesiedelt irgendwo zwischen der rauhen Gainsviller Melodieverliebtheit und der Unbekümmertheit des Indies aus der Chicagoer Ecke, mit einer Brise losgelöster Freizügigkeit heutiger Beatsteaks. Neben "Different Lives" gibt's noch den Free-Download zu "Secret Knowledge", einem Live-Mitschnitt aus dem Jahr 2008 und von der Band 2009 in Eigenregie auf Tape gebannt (ca. 50 St.), wo man Solemn League noch rauherer und deutlich Wipers orientierter erleben kann.


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 BDYBLDNG:

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Wenn ehemalige Mitglieder von Plokk, Vom Segeln und Fuckyouismyname plötzlich gemeinsame Sache machen, dann wird wohl kaum jemand auf die Idee kommen, ihre neue Band in den Charts zu suchen. Obwohl BDYBLDNG erheblich mehr Catchyness ausschwitzen, als oben genannte, wie etwa der Song "I Finally Fit to My Bathing Suit", dem man fast schon Eingängigkeit nachsagen könnte und der von einer treibenden Hook getragen wird. Das allerdings auf "Tape"-Länge zu strecken, kommt den vier Berlinern gar nicht erst in die Tüte. Zu nervös zappeln ihre Finger über die Saiten, zu verspielt sind ihre Gitarrenläufe, zu aufgeregt ihr Gesang. Komplexer Post-Punk, der bisweilen etwas an PTTRNS erinnert.





Just Went Black:

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Eine der wohl wichtigsten und auch besten Hardcore-Punk-Bands innerhalb der Grenzen unserer Bundesrepublik. Mittlerweile haben die fünf Hamburger zwölf geschlagene Jahre auf dem Buckel, ließen auf ihrer Bandpage jedoch verlauten, dass sich die Band seit Frühling 2012 in einem "inaktiven Modus" befände. Passt zu der Tatsache, dass sie ihr letztes Konzert im März 2012 über die Bühne brachten und sich einige Mitglieder derzeit verstärkt auf andere Bandprojekte wie No Wheater Talks, Instinct of Survival, Display oder Orbith the Earth konzentrieren. Ihr bislang letzter Output - die 2011 erschienene, einseitig auf Clear Vinyl bespielte 12" "Dead Ends" - wäre sicherlich mehr als ein würdiger Abschied. Schade wäre es dennoch.  



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Bent Cross:

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Die 2011 gegründete Hamburger (Hardcore-) Punk-Band Bent Cross ist nach nur einer 7" und einer Split mit den Ibbenbürener Hardcore-Punks Annotation (Free-Downloads über Bandcamp) schon wieder weg vom Fenster. Das, sich aus ehemaligen Bandmitgliedern von Vitamin X und Never, rekrutierte Quintett spielte aufheulenden Punk'n'Roll und konnte dabei auf einen Sänger zurückgreifen, der sich zwischen Bier, Straßenköter und pöbelnden Parolen nicht so recht entscheiden konnte.   


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Die dicken Puppen:

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Einige werden verständnislos den Kopf schütteln, andere wiederum müssen aufgrund explodierender Begeisterung ihre Unterhose wechseln. Der eine wundert sich, was heutzutage alles als Musik verkauft wird, während sich sein Kumpel die Perlen aus angeblich 30 Jahren Bandgeschichte herauspickt. Und da alles kostenlos ist, kann letzterer bestimmt nicht allzu viel falsch machen. Entscheidet selbst über dieses Kölner Bandprojekt, dass anarchistisch im Elektro-Trash und 8bit wildert.





Außerdem

Idle Class:

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Mit ihrer Debüt-EP manövrierten sich Idle Class 2012 selbst in die Einbahnstraße. Zu melodiesüchtig waren die fünf Songs auf "Stumbling Home" (Stream & Buy HIER), die sich nun auf dem ersten Album "The Drama's Done" nach und nach abklatschen und die um die Bezeichnung "Hits" nicht drum herum kommen werden. Der Opener "The Essence of Every Fight" stürmt gleich mal rotzig vorweg. Die ersten Liebesgrüße aus Gainesville nehmen die fünf Münsteraner dankend entgegen. Damit ist aber noch längst nicht alles Pulver verschossen, denn Idle Class legen jetzt erst richtig los und liefern noch neun weitere, eingängige Punknummern ab, denen 90er-Flair und emotionale Texte, die auch immer etwas Wut und Verzweiflung durchschimmern lassen, nicht zu peinlich sind. Für Peinlichkeiten sind die Beteiligten eh nicht mehr so empfänglich, trainierten sich immerhin schon bei Bands wie A New Day, Daily Reason, Stand Fast und Goodbye Fairground ein dickes Fell und Selbstsicherheit an. Und diese - vorsichtig gesagt - Routine spiegelt sich in der Ausstrahlung von "The Drama's Done" wider, dass trotz der klar gesetzten Zielrichtung nie zwanghaft oder aufgesetzt wirkt. Die ursprüngliche Idee, Idle Class als Nebenprojekt zu betreiben, dürfte sich somit vorerst erledigt haben. Hofft man zumindest. Denn schlimmer als vor kreativen Ausfällen, ist die Angst eines vorzeitigen Endes.

P.S.: Neben dem Gratis-Download der zwei Songs "The Essence of Every Fight" und "Han Shot First", haut die Band auf ihrer Bandpage einen Discount-Coupon für den Kauf ihrer neuen Platte raus. Einfach über der Bandcamp-Seite von Black Star Foundation (HIER) das gewünschte Format (Digital, CD, LP, CD & LP Bundle) auswählen und im Checkout-Fenster den Code "idleclass" eingeben -> 15% Ersparnis!!!


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