Freitag, November 8

Yellowknife - Sit Down, Stand Up EP


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Man könnte an dieser Stelle auch einen ganzen Beitrag über die Entwicklung der Marburger Band Ashes of Pompeii füllen. Als diese 2005 mit ihrer Demo-EP "Putting the Pieces Together" (Free Download HIER) debütierten, wagte noch keiner das als ausgefeilten Post-Hardcore zu bezeichnen. Toll war diese EP dennoch und überzeugte vor allem durch ihre Zerbrechlichkeit und der tief sitzenden Emotionalität, die unter dem Geflecht aus Indie, Post-Rock, Emo- und Post-Hardcore aufbrodelte. Tobi Mösch's neues Projekt Yellowknife greift auf eben jene Emotionalität zurück, das sich ansonsten aber in eine vollkommen anderen Richtung entfaltet. Dabei ist ihm hoch anzurechnen, dass er Yellowknife nicht als Ein-Mann-Band unterhält, wie es bei extrovertierten Frontmännern öfter mal der Fall ist, sondern sich von seinen AOP-Kollegen unter die Arme greifen lässt. So ist es Lukas Wiesemüller, der die drei Songs der Debüt-EP "Sit Down, Stand Up" nicht nur in seinem Raum7-Studio produzierte und aufnahm, sondern ihnen mit Klavier, Rhodes und Posaune auch eine enorme Klangfülle und Vielfalt verleiht. Und anstelle eines halbherzig programmierten Drumcomputers springt Christoph Nolte ein, der selbst den melancholischsten Song "Best Fit" mit eindringlichem Schlagzeug voran treibt. 
Yellowknife schaffen sich eine triste und düstere Welt, hervorgerufen durch Einengung und Einsamkeit, und aus der es trotz des Willens nach Veränderungen schier kein Entkommen gibt. Nur ist das auf dem ersten Blick nicht gleich zu erkennen. The National zum Beispiel, sind mit ihrem Düster-Indie Meister dieser Verschleierungstaktik. "I am a robot, I am a machine/Working on schematics made by someone else/But I think that's ok", heißt es im Song "Automatic", der mit einer tollen Melodie vom eigentlichen Thema ablenkt. Vor allem dann, wenn der Song zum Ende hin mit antreibender Gitarre gegen die Grenzmauer des Indies stößt, Mösch's Gesang nicht nur unter die Haut wandert, sondern auch mal versucht, aus diese zu fahren, und eine nicht immer ganz treffsichere Posaune ums Überleben kämpft.
Das ist großes Kino und noch größere Musik. Daher mein Aufruf an Visions und alle anderen coolen (:-) Musikmagazine: Macht Yellowknife zu eurem Demo des Monats! Diese Band hat ein größeres Publikum verdient.



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