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Donnerstag, Juli 7

Throatpunch City - Two Thousand and Punch: A Face Odyssey EP



Band: Throatpunch City

Titel/Release: Two Thousand and Punch: A Face Odyssey/EP (Digital)

Label: DIY/Bandcamp

Erscheinungsjahr: 2016

Genre: Progressive, Avant-Prog, Mathrock, Screamo

FFO: The Mars Volta, Coheed and Cambria, The Fall of Troy, Crows-An-Wra

Links: Facebook\\//Bandcamp\\//Twitter\\//Youtube\\//Last.fm



Kurzinfo:

Progressive Rock gibt es sicherlich nicht erst seit der Gründung von The Mars Volta. Mensch muss der Band aus El Paso allerdings zugestehen, dass sie das Genre mit ihrem Extraschuss Wahnsinn auf ein neues Level hoben. Seit jeher trauen sich nicht nur die experimentierfreudigen Bands aus ihren Verstecken, vor allem Ausnahmesänger Cedric Bixler-Zavala scheint das Selbstvertrauen in sämtlichen hoch-oktavierten Rockröhren geweckt zu haben, sich zügellos präsentieren zu können, egal ob in The Fall of Troy, Protest the Hero, Crows-An-Wra oder Chiodos. Selten allerdings war eine Band so nah am Ursprung, wie das englische Quintett Throatpunch City. Beeinflussung hin oder her - ich kam schon bei der Besprechung ihrer "Twinned With: Your Face"-EP, auf der erstmalig Sänger Pete Radcliffe zu hören war, nicht drumherum, die Band aus Berkshire als wohl dreistesten Mars-Volta-Ableger zu bezeichnen. Klar, was Radcliffe mit seiner Stimme auch auf der zweiten Band-EP "Two Thousand and Punch: A Face Odyssey" anstellt, verdient schon höchste Anerkennung, wobei die Schreimomente wohl noch am unspektakulärsten ausfallen. So entgleitet der Opener "Karate Stepdad" zur Mitte hin fast schon zur Opern-tauglichen Arie, während der Closer "Man Frank" mit seinem anfänglichen britischen Minnesang den Sprung ins Spätmittelalter wagt. Auch der restliche Gesang dazwischen ist Stimmakrobatik pur, die zusammen mit den melodischen Gitarren, stetigen Rhythmus- und Tempowechseln zu einem avantgardistischem Gesamtpaket geschnürt wird.
Dazu kann der geneigte Hörer nun stehen, wie er/sie will. Für mich sind Throatpunch City keine Fans, sondern fanatische Stalker. Und würden sie nun wenigstens ein eigenes Konzept um ihre Songs herum konstruieren, wer weiß, vielleicht könnten sie ja tatsächlich als würdige Erben von sich reden machen.

Übrigens scheint Pete Radcliffe die Musik mit Throatpunch City noch nicht progressive genug zu sein. Für seine eigenen instrumentalen Gitarren-Songs sucht er noch nach einigen Mitstreitern -> höre HIER (Solieis Folding).

DL Two Thousand and Punch: A Face Odyssey EP

Sonntag, September 28

Throatpunch City - Twinned With: Your Face EP



Wenn sich vier von ASIWYFA beeinflusste Instrumentalisten und ein singender Omar-Rodriguez-Lopez-Groupie in einem gemeinsamen musikalischen Projekt vereinen, muss man kein Nostradamus sein um zu erahnen, in welche Richtung das Ganze ausarten wird. Oder vielleicht doch?
Throatpunch City aus Berkshire begannen als reine Instrumentalband. Auf ihrer Quasi-Debüt-EP "Population: You" vermengten die bis dato noch zu viert aufgestellten Engländer einen satten Alternative-Sound mit Melancholie und nervösem Mathgefrickel, was in der Summe für eine Instrumentalband vielleicht etwas zu weit über das eigentliche Ziel hinausgeschossen klang. Als Ende 2013 Sänger Pete Radcliffe zur Band hinzu stieß und die fertigen Instrumentalsongs mit seinem extrovertierten und äußerst markanten Organ überzog, war ein neuer Sound schnell gefunden. Im Grunde genommen blieb der Band eigentlich gar nichts anderes übrig, als sich nunmehr dem Progressive Rock zu verpflichten. Die fünf Songs ihrer zweiten EP "Twinned With: Your Face" klingen allesamt eng vertraut. Der Opener "Heston Services" braucht keine drei Sekunden, bis man verdutzt auf den Bildschirm starrt, um zu prüfen, ob sich da nicht doch versehentlich Fall of Troy in die Playlist des Mediaplayers eingeschlichen haben. Sowieso ist ja spätestens seit den fast zeitgleichen Gründungen von Coheed and Cambria und The Mars Volta im Jahr 2001 Progressive mit extrem hoch oktavierten Gesang ein festes Trademark im Rockgeschäft, der nun eben auch TPC beiwohnen. Man kann, ja eigentlich muss man das Kind sogar beim Namen nennen: TPC sind dreiste Kopierer. Klar, dass sich die beiden Songs "Burnt Sienna" und "JCVBC" ausgerechnet zwischen Avant, Jazz und kalkulierter Willkür austoben. Aber - und das ist eben auch das Bemerkenswerte - TPC haben sich nunmal keine 08/15-Vorbilder ausgesucht, keine Bands, die man mal eben so einfach aus dem Stegreif nacheifern kann. Und so überraschen vor allem die letzten beiden Songs "Cavernous Whore" und "Feeding the Horse" nicht nur stets mit überraschenden Wendungen, sondern vor allem mit einigen hübschen und treibenden Melodien, in denen sich Radcliffe immer wieder in dermaßen fiebrige Höhen steigert, in denen er seinem Idol Rodriguez-Lopez tatsächlich unglaublich nah auf die Pelle rückt.
Ob "Twinned With: Your Face" nun schon eine Copyright-Verletzung darstellt oder nicht, ist sie dennoch eine höchst technisch versierte EP geworden, auf der die fünf Bandmitglieder eindrucksvoll ihre Fähigkeiten demonstrieren.
Aufgenommen wurde übrigens in den Creative Control Studios von Heights-Gitarrist Al Heslop.



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DL Twinned With: Your Face EP

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