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Sonntag, April 5

Octopus Prime - The Attic Sessions EP



Band: Octopus Prime

Titel/Release: The Attic Sessions/EP (Digital)

Label: DIY/Bandcamp

Erscheinungsjahr: 2014

Genre: Electronic, Dub, Ska, Reggae

FFO: Five Alarm Funk, John Wayne and The Pain, VA - Dubstore Records Sampler

Links: Bandpage\\//Facebook\\//Bandcamp\\//Soundcloud\\//Youtube



Kurzinfo:

Der Ska einstiger Blockhead und Skapitanos brodelt im Inneren des achtarmigen Monsters Octopus Prime immer mal wieder auf. Das Crossover-Feuerwerk, das die Münsteraner/Verler Band auf ihrem 2013er Debüt-Album entfachte, scheute dennoch jeglichen Direktvergleich. Das ist durchaus beachtlich, denn neben partytauglichen Ska verbindet die Band um Sängerin Léa Landwehr mit Reggae, Dub, Electro und Pop-Rock vor allem massenkompatible Stile, die in dieser Eintracht doch tatsächlich noch ein Schlupfloch im Mainstream ausmachen konnten. Somit eigentlich Musik für die breite Masse, was genauso wenig überhörbar wie verwerflich ist. Octopus Prime haben nunmal ein äußerst geschicktes Händchen für poppige Melodien, die im bandeigenem Studio in einer - nunja - fetten Produktion eingefangen werden und sich somit auch innerhalb der DIY-Statuten bewegen. Ein nicht unwesentlicher Aspekt, mit dem sich die Songs vielleicht mit anderen Ohren hören lassen, bevor man ihnen voreilig den Stempel des überproduzierten Marketingprodukts aufdrücken möchte. Dass für die Band Regeln, Konventionen und Erwartungen allerdings da sind, um von ihr gebrochen zu werden, zeigt ihre EP "The Attic Sessions", die sich oberflächlich gesehen gar nicht all zu sehr vom gleichnamigen Album abhebt und in erster Linie wieder mit einer glasklaren Produktion auftrumpft. Die Songs bleiben zwar allesamt tanzbar, schleppen sich nunmehr aber zu Gunsten einer schleiernden Atmosphäre durch einen trägeren Groove. In "The Hounds" etwa, geben die Trompeten Léa's verrucht-rockigen Gesang einen flotten Takt vor, ohne ihn dabei zu einem Partysmasher ausarten zu lassen, was auf dem Album eben noch zum guten Ton gehörte. Nein, Octopus Prime wollen auf ihrer EP nicht zum wilden und unkontrollierten Gelage aufrufen, sondern verschmelzen ihre Einflüsse zu einem homogenen Sound. Sie experimentieren und treiben somit ihre Musik nochmals in eine ganz andere Richtung.

DL The Attic Sessions EP

Donnerstag, Dezember 12

Octopus Prime - Selftitled Album


Bandpage//Facebook//Soundcloud



Octopus Prime, das glitschige und bedrohliche Wesen aus den Untiefen des Ozeans, das sich mit jeden seiner acht Fangarme einen Musiker krallte und diese in seinem Inneren zu einem Kollektiv verschmelzen ließ. Bei all den unterschiedlichen Vorlieben waren Magenverstimmungen eigentlich vorprogrammiert. Eigentlich. Jedoch konnten sich die acht Münsteraner relativ schnell auf einen musikalischen Konsens einigen, der grob als populäre Musikstile wie Reggae, Pop-Rock, Electro und Ska zu einem tanzbaren Party-Mix formen und dem Mainstream dabei eiskalt den Rücken zukehren umschrieben werden kann. Und eigentlich ist das harmonisierende Resultat ihres selbstbetitelten Debüt-Albums auch keine all zu große Überraschung, denn nach eigenen Angaben war ihr Zusammenfinden ein ausgeklügelter Akt des Schicksals. Der Legende nach trafen sie sich unbekannter Weise in einem Filmtheater, nachdem jeder von ihnen zuvor eine Freikarte für den Blockbuster "Mega Shark vs. Giant Octopus" gewann. Während die urzeitlichen Monster mit der Zeit Ölbohrinseln, Brücken, Flugzeuge und Atom-U-Boote en masse dem Meeresgrund gleich machten, stieß den acht, von diesem Spektakel gefesselten, Filmbesuchern gleichermaßen das dringliche Gefühl auf eine Band zu gründen. Zu all den kuriosen Umständen pflanzte ihnen auch noch eine sonore Stimme, die später als spirituelle Verbindung zwischen ihnen interpretiert werden kann, den Bandnamen Octopus Prime in den Köpfen ein. Eine tolle und faszinierende Geschichte, die man später wohl auch noch gerne seinen  Kindern und Enkeln erzählen wird. Wahrscheinlicher aber ist, dass sich die Musiker bereits seit ihrer Vorband The Skapitanos (Free- und Spendendownloads HIER) kennen, mit diesem Bandnamen allerdings die Freiräume für ihre genreübergreifenden Kreativität zu eng bemaßen. 2011 rissen sie diese Grenzen nun mit dem neuen Bandnamen Octopus Prime vollständig nieder, wobei das Grundgerüst ihres flotten Reggae-Skas von der Abrissbirne verschont blieb. Neben den neu gewonnenen Freiheiten sticht aber vor allem die glasklare und fette Produktion ihrer Songs hervor. Einen maßgeblichen Anteil daran hat Dominik Symann (siehe seine Dubstep-Nebenprojekt Haptix und Kalawa DBSTP), der mit seiner Gitarre nicht nur den Rockgehalt nach oben schraubt und einen ebenbürtigen Gesangspartner von Sängerin Léa Landwehr abgibt, sondern "Octopus Prime" auch aufnahm und produzierte und somit die Band auch vom Zeitdruck entlastete. Über einen Zeitraum von zwei Jahren hatte das Album Zeit, in seinem Kalawa Record Studio zu einem homogenen Werk zu Reifen, trotz der zahlreich ineinander verflochtenen Ideen.

Octopus Prime wollen unüberhörbar hoch hinaus und haben sich mit ihrem Album eindrucksvoll selbst den Weg dahin geebnet, ohne die DIY-Ethiken zu vernachlässigen. Respekt!

Wer ein physikalisches Exemplar in Form einer Digipak-CD oder eines Tapes haben möchte, sollte sich auf einer Veranstaltung der Band blicken lassen oder ganz ungeniert auf Facebook nachfragen.


DL Selftitled Album

Jahres-Sampler