Ein morbides, brüchig klimperndes Klavier kündigt den bevorstehenden Horror an, immer wieder flackert verzerrtes Gestöhne auf und entlädt sich schließlich in markerschütterndes Geschreie, das gemeinsam mit einem wuchtigen Riff den regulär ersten Song "House of Glass" einleitet. This Routine is Fucking Hell! Nicht neu, aber verdammt gut und abgeklärt. Das Leipziger Quintett
Decades macht auf ihrem Quasi-Debüt "Try to Grasp" eben genau das, was sie am besten können, ohne viel Zeit an unnötige Gedanken zu verschwenden, ob das in dieser Form schonmal dagewesen ist oder eben nicht. "House of Glass" bietet in diesem Sinne alles, was das Herz des modernen Headbangers höher schlagen lässt und darüber hinaus einen mehr als gelungenen Einstieg in die EP. Das folgende "Captured" bedient sich bei der düsteren Grundstimmung seines Vorgängers und räumt dem Bassisten und dem äußerst schlagfertigen Drummer mehr Platz zur individuellen Entfaltung ein. Und nachdem "The Prodigal Son" nochmals alles von seinen Protagonisten abverlangt hat, ist der schaurig-schöne Spaß nach etwas mehr als acht Minuten auch schon wieder vorbei.
Um die Aufnahme und den Mix kümmerten sich
Sergej Lopatkin und
Steffen Bajorat, das Mastering erledigte
Defeater-Frontmann
Jay Maas. Ist also nur noch der Weg ins Presswerk zu absolvieren...
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DL Try to Grasp EP
Fellows
Aus der Produktionsschmiede
Lopatkin/
Bajorat/
Maas, die Zweite:
Fellows aus Zwickau sind mittlerweile auch schon mehr als drei Jahre aktiv. Doch trotz hochkarätiger Bühnenshows u. A. mit
More Than Life,
The Carrier und
Throwers, wird das sächsische Quintett bei dementsprechenden Internetsuchläufen noch immer von einer
Coffee-Shop-Kette ausgestochen. Ein Grund dafür ist sicherlich auch, dass die Anhängerschaft nun schon seit Ende 2011 auf das angekündigte Album wartet, dessen Verzug sich durch einen mühsamen Aufnahmprozess, den Abriss ihres ehemaligen Proberaumes und den Absprung von Schlagzeuger
Chris (war zwischenzeitlich auch bei der Hip-Hop-Crew
Asthma La Vista am Start) bis in die Gegenwart schleppte. Aufhören war für die fünf dennoch keine Option und so reichten sie Mitte des Jahres mit "Vicious Circle" immerhin ihre erste EP ein, an der die Strapazen der vergangenen Jahre scheinbar spurlos vorbeigezogen sind. Mit seinem bedächtigen Aufbau erweist sich "Fade Away" als würdiger Opener der EP, der sich klar strukturiert und zähflüssig auseinanderzieht und scheinbar bewusst noch nicht gleich mit er Tür ins Haus fallen will. Die nahtlose Überführung zum zweiten Song "No Light" wird alsbald durch wüstes Beatdowngeschreddere wettgemacht und geleitet über schleppende Riffs mit abrupten Tempowechseln hin zum zitierten Chaotic Hardcore. "Shadows", der dritte und letzte Song der EP, und das Single-Release "Rush Hour" springen ebenso wenig zimperlich mit den üblichen Hörgewohnheiten um.
DL Vicious Circle EP
Bigcartel
Like Brothers
Aus der Produktionsschmiede
Lopatkin/
Bajorat/
Maas, die Dritte; Zwickau, die Zweite: Es hat schon fast etwas Banales an sich, wenn eine junge Band, die den Eindruck erweckt, sie befände sich noch inmitten ihrer unbeschwerten Zeit (siehe
HIER), ihre Songtexte über soziale und gesellschaftliche Probleme schwarz ausmalt. Klar, die Anfänge der jugendlichen Rebellion reichen bis zum Rock'n'Roll zurück, lief etwas später zu den Hippies über und mündete schließlich im Punk. Die fünf Jungs von
Like Brothers werfen altbekannte Probleme zwischen Einengung, Verlust, Perspektiv- und Ausweglosigkeit, in den Raum. "Childhood", ihre Debüt-EP, ist dennoch kein erbarmungslos alles niederwalzender Misanthrop, sondern lässt stets Einsicht, den Willen nach Veränderungen und schließlich einen Funken Hoffnung durchschimmern. Als bestes Beispiel für die innere Zerrissenheit der Band hält gleich mal der Opener "My Way" her, der den Hörer mit einer melodisch aufheulenden Gitarre immer wieder aus dem Moshpit zerrt. Ein Konzept, dass in den Songs "Lectures", "Dear Life" und "Brothers and Sisters" mittels post-rockig entgleitenden Gitarren ausgedehnt und mit einem niederschmetternden Beatdownpart in der Mitte des großartigen Titeltracks noch mal gehörig durchrüttelt wird und somit schonmal für den mit viel Inbrunst und Wut gefüllten Schluszspurt des Songs einheizt. Der Melodic Hardcore von
Like Brothers ist somit weder revolutionär, noch muss er sich hinter seinen Vorbildern verstecken. Wichtiger ist seine Authentizität, was man vor allem dem verzweifelten, glücklicherweise nicht all zu rundproduzierten Geschreie von Frontmann
Tobi anhören kann.
DL Childhood EP
Pandas
Zwischen Math-Rock und -core liegen bekanntermaßen Welten, da ihre Ursprünge auf zwei unterschiedlichen Genres zurückzuführen sind. Egal mit welchen der beiden Stilbegriffen man sich nun aber konfrontiert sieht, sie lösen beide gleichermaßen ein Warnsignal beim Rezipienten aus. Zu erwarten sind vertrackte Rhythmen, die nicht selten von spontanen und irrwitzigen Takt- und Tempowechseln durchbrochen werden und somit den Hörer schon frühzeitig in die Flucht schlagen oder ihm mittlerweile ein dickes Fell antrainiert haben. Ein besonders dickes (Trommel-)Fell verlangt einem das amerikanische Quintett
Pandas ab, dass schizophren durch eben sämtliche Spielarten des Maths fegt und nebenbei noch andere Stile wie Hardcore, Punk und Progressive abräumt.
Pandas sind vor allem aber auch der Beweis, dass Bands dieser Spielart nicht immer nur aus durchgeknallten Typen oder Frauen bestehen müssen. Auf ihrem bislang einzigen Longplayer "Brahe", dass sie 2011 über
Crowdfunding finanzierten, finden sich neben nervenzerfetzenden Mathcore-Blizzards wie "You Guys, I'm Really Nervous" oder "Underhorn", noch viele experimentelle Ausflüge ein, die nicht zwangsläufig im Unhörbarem ausarten müssen. So galoppiert beispielsweise "Sharktopsy" auf einer rockigen Hookline, "High Noon at Rainbow Nebula" stattet mal eben kurz dem Classic Rock ein Besuch ab und "Bonercycle" reiht sich im Progressive-Core zwischen
Test Icicles und
Fall of Troy ein. "Brahe" zieht natürlich trotz alle dem seine Runden weit weg von den üblichen Hörgewohnheiten. Wer mit Bands wie
Dillinger Escape Plan,
Minus oder
The Locust bereits warm geworden ist, kann hier aber ruhig einen Hörversuch wagen.
Auf Bandcamp sind, neben dem Album, noch zwei unveröffentlichte Compilation-Tracks ("Half a Wonder"), die "Maximum Fucking Tenderness EP" und die Songs ihrer Split mit
Man Without Plan zu finden.
DL Brahe LP
Buy Here
Bison
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The Dillinger Escape Plan,
Psyopus,
Converge. Besonders zum zerhackten, unterstellt jazzcore-affinen Mathcore erstgenannter Band hat das Clevelander Trio
Bison einen Draht, auch wenn die Band
Meg White als Einfluss vorgibt. Mit dem bluesigen Garage-Rock einstiger
White Stripes wiederum haben
Bison nicht wirklich viel gemein, leider genauso wenig wie Shouter
Jakob Hamlescher mit dem Facettenreichtum eines
Greg Puciato.
Ihren Schwerpunkt verlagert die Band daher auf das Instrumentale, das
scheinbar die Extreme des Laut-Leise-Spiels auszuloten versucht. Heißt:
heftige, metallische Riffgewitter und wirbelnde Gitarren treffen auf
entspanntes Jazz-Geplänkel treffen auf unbändiges Hardcoregekeife. Was
am Ende des Openers "Reservoir (No.2)" noch halbwegs überrascht, wird im
progressiven "Sumac" und im (für derartige Anspruchsmusik) enttäuschend
unspektakulären Closer "Colossus" so langsam zur Routine. Einzig der
dritte Song "Pike", der sich erst zwei Minuten lang in eine smoothige
und verträumte Melodie verliert, diese selbst im vermeintlichen Ausbruch
als roten Faden weiterspinnt und sogar mit einem Hardrockriff
verknotet, tanzt etwas aus der Reihe. Nicht falsch verstehen: was
Bison
auf ihrer Debüt-EP "Moraine" lostreten, ist schon ziemlich technisch
versierter Mathcore, der den drei Amerikanern so einiges an
Fingerfertigkeit und Ausdauer abverlangt, was man dem EP-Download
beigefügten Drum-Take-Video zu "Reservoir (No.2)" fasziniert ansehen
kann. Dagegen könnte man die Songs ihrer Vorband
Naomi fast schon
dem Melodic Hardcore zusprechen.
DL Moraine EP
Johnny Marples
Berge, Burgen, Bier, Bratwürste und Zinnfiguren - the bavarian way of life. Doch nicht alles hinter der idyllischen Fassade von
Kulmbach ist so verträumt-schön wie der ambiente Post-Rock von
Jan Hacker alias
Owcean es einem weismachen will. Zumindest in musikalischer Hinsicht, denn bereits
Hacker's Zwei-Mann-Nebenprojekt
When You Jumping
ist ein zynischer und ironischer Bastard aus Hip Hop, Rock, Electro und
Metal. Und da es in Kulmbach wohl die größere Kunst ist, sich nicht
über den Weg zu laufen, war es nur eine Frage der Zeit, bis sie
schließlich auf die Ein-Mann-Metal-Armee
Johnny Marples stoßen würden, um im gemeinsamen Song "
Economy Class Toy Gun Trigger Bitch" ihre Erfahrungen austauschen zu können.
Johnny Marples
indes zieht es für gewöhnlich in eine ganz andere Richtung, nämlich
zurück in die Mitte der 90er, direkt in den Schoß einstiger und
maßgeblich revolutionärer Metal-Helden wie
Korn,
Slipknot oder
Soulfly.
Man braucht an dieser Stelle eigentlich gar weiter ausholen, um den
Nu-, Trash- und Death-Metal-Mix auf den Punkt genau zu beschreiben, denn
was
Johnny Marples auf seine bislang zwei EP's veröffentlicht
hat, spiegelt seine Ikonen 1:1 wider. Die Gitarren fast schon grungig
tief gestimmt und zu messerscharfen Riffs geformt. Der
melancholisch-psychedelische Melodic-Part in "The Nu Vision" trifft
einen eiskalt und der Gesang am Anfang von "Treshold Zero" gleicht dem
eines
Jonathan Davis auf verblüffende Art. Ein Déjà-vu-Erlebnis,
was einem auch schon auf der Debüt-EP "The Nu Signs" begegnete. "Shut
the Fuck Up" und "Of Murder and You" paarte
Soulfly-Trash mit manischen
Corey-Taylor-Gesang
und jagte einen Flashback nach dem anderen durch die Köpfe der
Hörerschaft. Das ist/war gleichermaßen dreist wie beeindruckend, denn
technisch gesehen spielen sich die Songs von
Johnny Marples auf
einem verdammt hohen Niveau ab, vor allem - aber nicht nur - in
Anbetracht eines Ein-Mann-Projektes. Fehlt eigentlich nur noch ein
bisschen mehr Leben, sprich Live-Atmosphäre, in den Songs. Um diese
vielleicht eines Tages auch auf der Bühne präsentieren zu können, sucht
Johnny noch einige Mitstreiter. Wer Blut geleckt hat, kann sich mit einer Mail an
the.nusigns@gmail.com bewerben.
Johnny, la gente en Kulmbach esta muy loca. - "Shut the Fuck Up!".
DL Alternadeath (Vol.1) EP
DL The Nu Signs EP
Todo Para Todos
Eigentlich fast schon ein Fall für die Rubrik
Nostalgiecore, denn die von der Band
Todo Para Todos auf Bandcamp zum kostenlosen Download zur Verfügung gestellten Releases liegen nun auch schon mehr als vier Jahre zurück. Es gibt allerdings auch einen aktuellen Anlass, das Döbelner Quintett zur Ansprache zu bringen: im August veröffentlichte die Band eine 9-Song-Vinyl, die zum Teil ältere aber auch neuere Stücke beherbergt. Ob davon noch welche im Bandbestand sind, könnt ihr mit einer Mail an
xthrasherx@web.de oder einer PN via Facebook erfragen, womit ihr euch auch besser beeilen solltet, denn wie gewohnt erschien auch dieses Release in einer streng limitierten Auflage (250 St.). Das ist kein vorsätzliches Rarmachen, als das es vielmehr die Bescheidenheit der Band widerspiegelt, die wiederum auch und vor allem in ihrer Musik zum Ausdruck kommt.
Todo Para Todos, was aus dem Spanischen übersetzt heißt "Alles für Alle", haben über Jahre hinweg gelernt, mit nur wenigen Mitteln zurecht zu kommen und mit ihren Songs trotzdem eine enorme Eindringlichkeit zu erreichen. Stilistisch bewegen sie sich im ausdauernden - oder wie die Band es nennt, ambienten - Screamo, der melancholisch vor sich hin plätschert und mit treibenden Melodien ausbricht, alles wohlbemerkt in einer vertrauten und wohlfühligen Proberaumästhetik. Dabei ist ihr Screamo eigentlich alles andere, als Wohlfühlmusik. Songs wie die bis dato unveröffentlichten "Wochenendantifa", in dem es heißt "
Wir wollen keinen Wochenendantifaschismus" oder "Ficken", treffen den Nagel schmerzlichst auf den Kopf und richten sich somit auch mahnend gegen die eigene Szene. Wer sich in ihren Songs verlieren kann, nimmt das
Todo Para Todos ohnehin nicht übel, zumal ihr Rundumschlag größtenteils sowieso Richtung staatliche Einengung und Grauzone richtet.
Wer also die Möglichkeit hat, an eines ihrer raren physischen Veröffentlichungen zu kommen, sollte ohne zu Überlegen zugreifen.
DL Self Titled LP
DL Für Bob EP
DL Secret Taperec. CDr (Live in Döbeln 2012)
Here &
Here
DL Demo 2007
Fuck, Wolves!
Die Band mit dem coolen, horrorfilminspirierten Namen, den langen Releasetiteln und den kuriosen Coverartworks meldet sich nach zweijähriger Abstinenz mit einer neuen 12" zurück. Mittlerweile haben sich die vier Mitglieder von
Fuck, Wolves! gerecht auf die Städte Saarbrücken und Berlin verteilt und versuchen neben ihrer Band auch noch die Labels
Still.Leben Records und
Microsleep zu managen. Für die vier jungen Kerle ist Zeit daher nicht nur kostbar, sondern vor allem rar. 800 km für eine Bandprobe zu absolvieren, kann da schon erheblich an den Nerven zerren, zumal sich ihre Musik - eine Melange aus Punk, Emo und Screamo mit Schwerpunkt auf Letzteres - sicherlich nicht durch separates Basteln und per E-Mailverkehr bewerkstelligen lässt.
Fuck, Wolves! haben durchaus ihre harmonischen Momente, wie der Song "Bester in Straßenmikado" zeigt, bevor wüste Blastbeatschlagattacken die treibende Post-Punk-Melodie durchbersten, oder der melancholische, sich behutsam steigernde Post-Rock-Ausflug in "22102014", ehe scharfkantige Schrammelgitarren die glatte Oberfläche des Songs zerkratzen. Nein, auch im Jahr 2014, auf ihrer kürzlich erschienenen 12inch "Jetzt ist nicht jetzt, jetzt ist für immer", ist die Band weit weg von herkömmlichen Strukturen. 90er angelehnter Skramz oder - wenn man so will - Hipster-Screamo, der das Überraschungsmoment nutzt, bevor sich der Hörer in zu viel Wohlgefallen auflöst. Dieses Missverständnis beugt die Band im kurzen Opener "Skull Island" und im noch kürzeren, mathigen "Dawesome Creek" schon allein damit vor, indem sie beide Songs im Eiltempo durch kompromisslosen Emoviolence jagen. "Muss, kann aber nicht", der sechste und zugleich vorletzte Song mit einer Länge von 01:23, reizt diesen Gedanken noch etwas aus, ehe die 12" mit dem melancholischsten Song "Helix und seine Brüder ab 12" versöhnlich ausklingt.
"Jetzt ist nicht jetzt, jetzt ist für immer" kommt als Transparent-Vinyl mit B-Seiten-Siebdruck und
Druckwelle-Artwork (300 St.) und als schwarzes, handnummeriertes Tape mit
Tom is the Bastard-Artwork (80 St.).
DL Jetzt ist nicht jetzt, jetzt ist für immer 12"
Here &
Here
Buy
Here,
Here,
Here,
Here &
Here
Me and Goliath
Demo-CDr, Split-7" mit
Grave, Shovel...Let's Go! und selbstbetitelte 10" liegen nun schon mehr als fünf Jahre zurück und haben reichlich Staub auf den ohnehin rauhen Proberaumaufnahmen der drei Releases hinterlassen. Ein langer Zeitraum, in dem man das Trio
Me and Goliath - oder auch
meandgoliath, Last.fm ist sich da scheinbar auch nicht ganz sicher - aus dem englischen Kent leicht aus den Ohren verlieren konnte, sprießen 90er zugewandte Screamo-Bands schließlich wie Pilze aus dem nass-feuchten Untergrund. In diesem Sinne hatten auch
Me and Goliath der Sparte nicht wirklich etwas Neues hinzuzufügen.
Raein,
Coma Regalia,
Kaddish oder
Battle of Wolf 359 - mit Letztgenannten teilt sich die Band ein Mitglied - können neben unzähligen Kleinstbands als Referenzen dem Anhang beigefügt werden
, denn die vorgegebene Marschrichtung ist klar definiert: Skramz mit chaotischen Ausbrüchen und zahlreichen Tempowechseln zwischen melancholischem Geplänkel und schrammeligen Orgien. Statt als kurzlebiger Geheimtipp klammheimlich abzutreten, meldete sich die Band 2014 unverhofft zurück, veröffentlichte drei neue Songs und eine Split-12" mit den ähnlich gestrickten Amis von
Autarkeia. Eine gute Entscheidung, denn mit entstaubten Sound, der zwar immer noch mehr nach Keller, denn Studio klingt, und Hang zu frivolen Twanggitarren (höre die drei neuen Songs + "y.a.m.a.e.w.k." von der Split) bringen sie eine Menge frischen Wind mit. Zusammen mit den tollen Melodien, die sich im Zuge der Sprunghaftigkeit immer wieder ergeben, sind
Me and Goliath zwar noch immer nicht revolutionär, mindestens aber ein lohnenswerter Griff in die hoffnungslos überfüllte Screamo-Kiste.
DL Self Titled 10"
DL Split-12" w/ Autarkeia
Here &
Here -> Buy
Here,
Here,
Here &
Here
DL Split-7" w/ Grave, Shovel...Let's Go! -> Buy
Here,
Here &
Here
DL New Songs EP
The Plague Project
Taufrisches Bandprojekt mit Mitgliedern von
The Gentle Art of Chokin',
Lentic Waters und
Delos, das gar nicht mal so taufrisch klingt. Bei den drei Münsteranern von
The Plague Project darf ein Demo ruhig noch nach einem solchen klingen. Zwei fies-fauchende Songs, die die düstere Grundstimmung beider erstgenannten Bands für sich beanspruchen und mit erbarmungslosen Blastbeats und bedrohlich sägenden Gitarren vorerst alles niedermähen, was nicht rechtzeitig auf den Bäumen ist. Vor allem durch das hintergründige, kaum verständliche Geschreie erinnert das zunächst an den Lo-Fi Black Metal von
AST oder auch anfängliche
Ancst. Spätestens jedoch, wenn der erste Song "New Clothes Old Story" nach zwanzig Sekunden Druckablass plötzlich den Anker wirft und über bedächtiges Gitarrenspiel Sück für Stück zur Melodie findet, wird schnell klar, dass man bei
The Plague Project mit geradlinigen Schubladendenken nicht weit kommt. Auch "Sandman is Lazy Tonight" will sich scheinbar akut der Eingängigkeit entziehen und wechselt immer genau dann das Tempo, wenn sich der Hörer gerade in Sicherheit wiegt. Ein erstes solides Ausschreiezeichen der Band!
DL Demo