Posts mit dem Label Brutale Gruppe 5000 werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Brutale Gruppe 5000 werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, September 25

Platte des Monats 09/2016: Brutale Gruppe 5000 - Zukunftsmaschine II



Band: Brutale Gruppe 5000

Titel/Release: Zukunftsmaschine II/Album (Black Vinyl, 77x Tape, Digital)

Label: RilRec, Raccoone Records, Uga Uga Tapes

Erscheinungsjahr: 2016

Genre: Deutschpunk, Laserpunk, Punk, Hardcore-Punk

FFO: Snarg, Loser Youth, Affenmesserkampf, Mann kackt sich in die HoseAntitainment

Links: Blog\\//Facebook\\//Youtube\\//Last.fm



Kurzinfo:

Haben es die vier Jungs also doch noch geschafft ihr Debüt-Album vorzulegen. Wurde ja auch endlich Zeit, denn mittlerweile kamen mir schon einige Zweifel auf, ob sich hinter Brutale Gruppe 5000 tatsächlich Laserpunks oder nicht doch etwa bloß Lazypunks verbergen. Auch wenn das natürlich ein ziemlich flacher Einstieg von mir ist, soll er euch dennoch schonmal auf das vorbereiten, was "Zukunftsmaschine II" in Form von 16 Tracks von der Leine lässt.
Es ist vor allem der schmale Grad zwischen Ironie, Sarkasmus und Zynismus, der das Album zu einem wahren Szeneschmaus ausmacht. Versucht doch mal, das Wort "Pollenschweine" so schnell ihr könnt dreimal hintereinander aufzusagen ... verblüffend, oder? Und fast schon durch die Blume gesprochen, wenn man bedenkt, dass die Jungs in alles andere als indirekten Deutschpunk-Bands wie Contra Real, Praxis Dr. Shipke und Loser Youth sozialisiert wurden. Vielleicht will uns ein Song wie "Ich will keine Blume sein (Verdammt!)", der sich live sicherlich auch gut für eine Zugabe eignen würde, ja genau das sagen: Weniger Honig um den Mund, mehr Tacheles! Brutale Gruppe 5000 verzichten darauf, adäquate Verse für die Hipstergeneration zu kreieren. Stattdessen stürmen sie geradewegs Freischnauze voraus und haben dabei auch keine Scham, sich gelegentlich bei Genre-Größen wie Black Flag ("Kapot + Asozial"), Minor Threat ("Ich wills nicht hören") oder Circle Jerks ("Wild auf der Strasse") zu bedienen. Wer sein Gehirn unbedingt auf Siedetemperatur bringen will, kann ja versuchen, den Stücken "Scheiss Pollen", "Verrückte Viecher" und "Dinosaurs will die" etwas gegenwärtige Gesellschaftskritik zu entlocken. Muss man aber nicht, denn wer aus "Angriff der Killertomaten" und "Die Dinos" sampelt, läuft ohnehin nicht ganz rund, wie wir hierzulande spätestens seit Lafftrak wissen. So ist "Zukunftsmaschine II" nicht nur ein Album, dass sich nostalgisch im oldschooligen und dreckigen HC-Punk suhlt, sondern in zweiter Linie auch richtig Spaß macht. Egal ob eingängige Kopfnicker-Hymnen, melodiöse Punknummern wie der Opener "K.K.K." und der Album-Hit "Fabian" oder Songs, die sich einfach nur in einen dadaistischen Orgasmus hineinsteigern - zu "Zukunftsmaschine II" gilt es peinlich abzuzappeln, in der Hoffnung, von möglichst vielen skeptischen Blicken erhascht zu werden. Prost!

DL "Zukunftsmaschine II" Here & Here

Buy Here, Here, Here, Here, Here & Here



Freitag, April 29

Video Kills the Radio Star Vol.1

The Fall of Troy


Da hatten uns die drei Jungs aus Mukilteo, Washington einen ganz schön großen Schrecken eingejagt, als sie 2010, kurz nach der Veröffentlichung ihres bis dato letzten Albums "In the Unlikely Event", unerwartet ihr Aus bekanntgaben. Und noch lange Zeit danach, sah es tatsächlich danach aus, als würden sie es ernst damit meinen. Vaporwaver und Electro-Punk Tim Ward (Bass) war ohnehin schon frühzeitig von Bord gegangen und probierte sich allein oder zu zweit mit Messed Up Coyote und den Trash Kids aus; Drummer Andrew Forsman begab sich mit seinen The Monday Mornings im Indie-Pop auf die Suche nach Erleuchtung; einzig Schreihals und Gitarrist Thomas Erak konnte mit seiner neuen Band Just Like Vinyl und seinem Gastspiel bei Chiodos nicht die Finger vom progressiven Hardcore lassen.
Nicht ganz zufällig liefen sich die drei immer mal wieder bei ihren neuen Projekten über den Weg, bis sie sich im Jahr 2014 wieder häufiger zusammen im heimischen Proberaum trafen und fortan ausverkaufte Konzerte in ganz Amerika absolvierten. Und nicht nur zuletzt der Countdown auf ihrer Homepage, sondern auch der erste Vorbote "401k" zu ihrem neuen Album zeigen, dass sich nach fast sieben Jahren an der Grundeinstellung von The Fall of Troy noch immer nichts gerändert hat.



Brutale Gruppe 5000


Hamburg's heftigste Laserpunx Brutale Gruppe 5000 haben bereits vor den Single-Auskopplungen "Verrückte Viecher aus dem Weltall greifen an" und "Ich will keine Blume sein (Verdammt!)" ihr Debüt-Hit-Album "Zukunftsmaschine II" angekündigt, worauf das Millionenpublikum bislang leider immer noch warten muss. Da kann uns die Band aus dem Uga-Uga-Umfeld noch so sehr mit dem Stajner Youth-Samplerbeitrag "Dinosaurs Will Die" und ihrem Sensationshit "Fabian" hinhalten, für dessen offiziellen und professionellen MTV-Clip die vier keine Kosten und Mühen gescheut haben und sich in einer Telefonzelle einquartierten (vorbildlich mit dem schriftlichen Einverständnis der Telekom, nehme ich mal an) - es ändert nichts daran, dass ihr endlich mal aus dem Knick kommen sollt, OK?!



fljora


Da tut sich was in letzter Zeit auf dem Frankfurter/Bremer Label mum says; be pollite rec.. Nachdem bereits zuvor zwei Manku Kapak-EP's post mortem veröffentlicht wurden, könnten sich schon bald zwei neue Bands auf dem Label outen. Bei beiden hat wohl Tausendsassa und Pianist Hauke Henkel seine Finger im Spiel. Zum einen wäre da das ungoogelbare Post-Rock-Quartett 勢い, das sein Debüt allerdings auf der eigenen Bandpage vertreibt (HIER), und zum anderen eben fljora, die anfang des Jahres den Song "wenn es doch so einfach wäre..." als Vorboten ihrer Debüt-EP ins rennen schickten. Das Frankfurter/Bremer Duo scheint kein gutes Haar an der gegenwärtigen global-gesellschaftlichen Situation zu lassen und fordert nichts geringeres als Rebellion. Und die soll schließlich keinen Spaß machen, sondern wehtun. Was bietet sich dafür also besseres an, als düster-aggressiver, zweischreiiger Post-Hardcore-Punk mit monoton-morbider Pianountermalung?!



Kvelertak



Das die norwegischen Metal-Punk'n'Roller Kvelertak im Mai diesen Jahres ihr drittes Studioalbum veröffentlichen, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Den Anheizer für "Nattesferd" mimt der Song "1985", ein vergleichsweise ziemlich harmloses Stück Retro-Hardrock zwischen Motörhead und Queen. Um ehrlich zu sein, für mich kein Anreiz, fast 34,- EUR für das Pre-Order-Vinyl auszugeben. Allerdings wird die Band auch ganz gut ohne mich auskommen, schließlich spielen Kvelertak mittlerweile in ihrer eigenen Liga.



John Congleton & The Nighty Nite


Ich weiß nicht, ob es noch Sinn macht, auf ein The pAper chAse-Comeback und somit auf eine Fortsetzung von "Someday This Could All Be Yours Vol.1" zu hoffen. Muss mensch vielleicht auch gar nicht, denn glücklicher Weise ist TPP-Mastermind und Produzent John Congleton in der Zwischenzeit nicht ganz untätig gewesen und veröffentlichte jüngst das zweite Werk seiner alten Liebe The Nighty Nite. Die darauf enthaltenen zehn Songs erscheinen im ersten Moment zwar weniger krachig, stehen aber dennoch an der Seite von TPP auf Kriegsfuß mit dem Mainstream und sühlen sich in einer ausgelassenen Morbidität. "Until the Horror Goes" kann HIER, HIER, HIER oder HIER bestellt werden.

Montag, April 11

Die Realität muss sterben, damit wir leben können [Sampler]



Stell dir vor. 1981 polarisierte die bekannteste Punkband Deutschlands mit dem Song und den Worten "Deutschland musst sterben, damit wir leben können" und revolutionierte damit den pöbelnden Straßenpunk. 35 Jahre später schreit Deutschland wieder auf wie zuletzt 33, islamistische Terrorgruppen bedrohen die ganze Welt, Russland hasst Schwule, die USA verunsichert mit widerlichen Präsidentschaftswahlen und selbst in der Türkei zieht der Faschismus ein. Unter dem Dach des Labels Stajner Youth Entertainment besteht Einigkeit - Es ist längst nicht mehr allein Deutschland, sondern die Realität, die sterben muss. Also genießt mit uns diesen Sampler, der 34 Bands aus sämtlichen Punk-Sparten bereithält.

Darauf enthalten sind neben zahlreichen Bands, die wir bereits besprochen haben (FuckFx, Dv Hvnd, Bijou Igitt, Die Shitlers oder Notgemeinschaft Peter Pan), großartige Vertreter des autonomen Untergrunds.

Der Silberling bietet eine gelungene Mischung aus strengem Polit-Punk und nicht ganz so ernst zu nehmendem Spaßpunk. Eben lachen die Synthie-Punks von Brutale Gruppe 5000 noch Dinos aus, wird bei Contra Real schon wieder fleißig No Border, No Nation gerufen. So zieht es sich durch die ganze Scheibe. Und selbst bei den fremdsprachigen Punkrock-Truppen macht es einfach nur Laune zuzuhören und anschließend Kartoffeln zu stampfen. Hier hat man nicht nur bei der Band/Song-Auswahl alles richtig gemacht, sondern auch bei der Track-Order. Das gute Stück kostet gerade mal nen 5er und kann per Mail oder Facebook bestellt werden. Bei dem guten Preis können zwar leider keine Hilfsorganisationen unterstützt werden (wie beim zuletzt veröffentlichten Refugees Welcome Sampler von Springstoff [gutes Teil!]), aber dafür fühlt man sich beim Hören der sterbenden Realität richtig wohl. Keine Depressionen nach den Hass-Lieder, weil dann gleich wieder gute Laune folgt. Alles richtig gemacht! Hier mal die Tracklist und anschließend nochmal die Kaufdetails:

01. Ein gutes Pferd - Empire
02. FuckFX - Kleiner Finger
03. Gesamtscheiße: Scheiße - They Saved Hoffmanns Cock
04. Beate X Ouzo - Beatrix vs Transphobers
05. Brutale Gruppe 5000 - Dinosaurs Will Die
06. Saucesce - Bal Vampira
07. Mufasa Ozora - Frau Wolle
08. Gasvogel - Kopfkino
09. Pascow - Lettre Noir
10. Contra Real - Strandgut
11. Rampage Kids - Bauern gegen Mauern
12. Olde Pine - Delgrengo's
13. Neon Bone - Rock'n'Roll Heart
14. Nitro Injekzia - Bez Tormozov
15. Trümmerratten - Deutschland raus
16. Oi!tercreme - Von einem, der auszog, Flensburg zu verlassen
17. Dv Hvnd - Restlos unterwältigt
18. Kezza - Drowning
19. Vladimir Harkonnen - Ticking Bomb Scenario
20. Kannibal Krach - Abiturensohn
21. Schrappmesser - Auf alles reimt sich saufen, zum Beispiel auf Bier
22. Bijou Igitt - Fallobst
23. Micha Benjamin - Kein Bock auf kein Bock
24. Loser Youth - Astro Punks Fuck Off
25. Notgemeinschaft Peter Pan - Die Zigarettenautomatin
26. PaddelnOhneKanu - Pop Anamur
27. LZA - Weltuntergang
28. Kommando Petermann - Die Briefe meiner Freundin
29. Turtle Rage - Work Sucks!
30. Always Wanted War - Jetsetpunx
31. Offensywa - Na zdrowie
32. Die Shitlers - Jede Stadt (hat die Punksbands, die sie verdient)
33. Kavalierstart - Kavalierstart
34. E-Aldi - Punk lebt weiter

Bestellen könnt ihr also per Mail: info[at]stajner-youth-entertainment.de
oder per PN auf dem Stajner-Youth-Facebook.

FUCK
RLTY

Jahres-Sampler