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Samstag, Januar 11

Gerdas Tanzcafé Jahres-Sampler: Überm Tellerrand



Artwork by aexl

Endlich können wir euch das Projekt vorstellen, das uns knapp ein halbes Jahr auf Trab gehalten hat, unser Jahres-Sampler 2013. Wie wir bereits im Vornherein angekündigt haben, handelt es sich hierbei nicht nur um unsere zweite Compilation in diesem Rahmen, sondern durch die Zusammenarbeit mit Pinmusik auch um unser erstes offizielles Release, das wir mit einer nicht-kommerziellen Creative Commons -Lizenz auf dem Label-Bandcamp vertreiben. Zudem findet sich unser Sampler in den Katalogen aller bekannter Streaming-Portale wieder (Deezer, Spotify, Simfy, Rdio etc.), was es euch ermöglichen soll mit jedem Endgerät bequem in den Genuss kommen zu dürfen.

An dem Projekt haben in diesem Jahr besonders viele Bands und Musiker teilgenommen. Darunter befinden sich neben vielen Unbekannten vor allem auch Blog-Bekannte und Independent-Giganten. Ein besonderes Highlight bilden dabei Dungeon Elite [**]. Einer extrem starken Nintendocore-Gruppe aus Italien. Vielfalt wird also wie immer geboten. Das Teil könnt ihr euch kostenlos über Bandcamp beziehen oder gegen Spende, die wir voll und ganz den Künstlern zukommen lassen wollen. Wir freuen uns auch wenn ihr mal einen Künstler oder sogar den kompletten Sampler rezensieren würdet.

Wir haben schon mal den Anfang gemacht und den Künstlern, wie schon beim 2012er Sampler, Mini-Bandpages geschrieben, in der ihr ein Kurzreviews unseres Autors Serious Crusty und Verlinkungen zu ihren Homepages und Social Network Profilen findet. Klickt euch mal durch die Tracklist:

01. Dan Scary     –     Gerdas Tanzcafé
02. White Leaf     –     Some Trouble
03. Skeletor     –     Schöne neue Welt
04. I Like Ambulance     –     In den nächsten paar Jahren
05. Soma Nowaja     –     Weiße Nächte
06. Whitey Whiteboy     –     Accelerate
07. Phlegmatix     –     Stand Your Ground
08. Dv Hvnd     –     Psychiatrie
09. Magret     –     Heading for Trostlosigkeit
10. Leonid Freshnew     –     Don't mess with O-ren
11. Volkmer Bendix     –     Trip in die Tonne
12. Dungeon Elite [**]     –     Tyrael
13. 2:38     –     Vier Viertel Krach
14. JTZT     –     Aus den Trümmern eines Lebens
das mir einst Heimat bot
15. Kapytaen     –     Hoffnung
16. ...tot aus dem Wald     –     Null im schwarzen Quadrat
17. Danijel Zambo     –     Falling Apart
18. The Odd & Ugly     –     Of You and of Me
19. Däsdraction K     –     Klassenfahrtphobie
20. Ulle Kamelle     –     Bad Things
21. Day to Resist     –     Strike a Match
22. Mahlstrom     –     Zwingpfeil
23. Cosmonauts Train Trip     –     Farbdunst
24. Hansen     –     Heut am Tag
25. Herlathing     –     Nur ein Tropfen Blut
26. Kill Valmer     –     No One Else
27. Diametral     –     Arbeit ist Arbeit
28. SchlagerBernd     –     Amore Amore
29. Zuse lab     –     Herz von Stein
30. ZerZaust     –     Edelhuren
31. Mayak     –     Cut The Ropes
32. Mofabande     –     Hagen
33. Absolut Bastard     –     Mittelfingerpunk
34. Broe     –     Cracks
35. derZiemlich & herr.ungerade     –     Die wichtigste Frage
36. Cunt Eastwood     –     Dänemark
37. Continents.     –     Beneath Sheets of Dust
38. Reznik Syndrom     –     Jim, Johnny und _____
39. Nils Matzka     –     Alles was du siehst ist echt (incl. Outro)


PINMUSIK
BANDCAMP




Creative Commons Lizenzvertrag
Gerdas Tanzcafé Jahres-Sampler: Überm Tellerrand ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.

Mittwoch, Juli 31

JTZT! - Abschied. Tape


Facebook//Bandcamp



Manchmal hat es auch seine Vorteile, dass Deutschland eben doch nur ein kleines Nest ist. Die metall-lastigen Post-Hardcoreler I Saw Daylight haben gerade ihre neue EP "Despair" vorgestellt (lese Review vom Rocki HIER). Und wer bereits schon wieder empfänglich für die nächste Portion emotionalen Post-Hardcores ist, der braucht gar nicht unweit des Ulmer Quartetts zu suchen. Denn ISD-Gitarrist und Sänger Kurt Halter und ISD-Sänger Eugen Troschin haben gerade erst das erste Album ihrer Zweitband JTZT! nachgelegt. Nach einigen Verzögerungen ist "Abschied." nun endlich im Distro von Alcoves gelandet, wo ihr euch neben dem auf 30 Stück limitierten Tape (erhältlich in zwei verschiedenen Coverart-Varianten) auch die Split-7" mit Homesick und die Split-CDr mit I Saw Daylight zulegen könnt. Letztere gibt's sogar gegen eine freiwillige Spende. Oder ihr bestellt alle drei Releases einfach direkt über die Band (Tape 3€, Mail an jtzt@web.de). Soviel zum WIE, kommen wir zum WAS. Vielleicht trifft es die Band in ihrem Song "Deine Haare kitzeln mein Gesicht" selbst am besten: WAS MAN UNS NICHT MEHR NEHMEN KANN, SIND DIE MOMENTE UND BILDER/ DER SCHÖNSTEN ALLER ZEITEN UND DER WILDESTEN SOGLEICH/ UND DEM DRÄNGEN UND DEM SCHREIEN UND DEM FLEHEN UND DEM FALL. JTZT! sind nicht der kryptische Brocken, der einem im Hals stecken bleibt, sondern der romantische Weckruf an die Poesie. Allerdings nicht blind der Liebe hinterher rennend, auch das verarbeitend, was einen geliebten Menschen einst so einzigartig und besonders machte; und die gemeinsame Zeit; und der erbitterte Kampf gegen das Loslassen. Sänger Kurt Halter quält sich mit flehendem Geschrei durch die Strophen, während ihm das immer wieder aufwirbelnde Schlagzeug das Messer Stück für Stück tiefer in die Brust treibt. Gitarre und Bass beackern die komplette Palette vom melancholischem Gitarrenspiel, über energetische Hooks, bis hin zum düsterem Riff, und lassen den tragischen Liebeshelden so von Song zu Song zwischen glücklicher Erinnerung und Sehnsucht, Trauer und Verzweiflung und bitterer Einsicht balancieren. Allerdings legen JTZT! ihren Schwerpunkt eindeutig auf den Gesang, was vor allem der letzte Song "Die Zeit heilt keine Wunden, dritter Teil" unter Beweis stellt, in dem die Band weitgehendst auf ausuferndes instrumentales Geplänkel verzichtet und stattdessen Halter sich fast elf Minuten die Wehmut von der Seele schreit.  
DL Abschied. Tape

Donnerstag, März 7

Der Bandcamp-Hardcore Vol. 8


Deutschland  - Dein Hardcore. Um mal wieder etwas der Willkür beim Aussuchen der Bands zu entkommen, soll sich das achte Volumen des Bandcamp-Hardcores lediglich auf Vertreter der Bundesrepublik beschränken. Es ist ja nicht so, dass man hierzulande weniger Auswahl hätte. Im Gegenteil - auch hier ist die Wahl mit der Qual gleichzusetzen. So soll die Reise von Berlin, über Leipzig, bis hin zum Schwabenländle gehen. Ein Hauptaugenmerk sollte jedoch auf die bereits seit zehn Jahren aufgelöste Lübecker Combo Calling Gina Clark, eine von mir höchst geschätzte Band aus dem Bereich Screamo, gelegt werden, die ab 2003 unter dem Namen A Fine Boat, That Coffin! ihr musikalisches Gemetzel fortsetzten. Viel Spaß!

Collide and Discord:

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Die Fünfer-Bande aus Stuttgart startete 2011 und veröffentlichte 2012 ihre Debüt-EP "The Restrained", die zu unser aller Freude auch noch kostenlos zu ergattern ist. Auf dem Programm steht Post-Hardcore, der sich mit altbekannten Themen um das Genre Punk erweitert. Musikalisch irgendwo zwischen Comeback Kid und Have Heart angesiedelt, gibt's fett groovende Riffs, die vom wild umherwirbelnden Schlagzeug ordentlich nach vorn gepeitscht werden. Mit ruhigen, aber auch zerfahrenen Momenten ein kurzweiliger Krachblizzard.




Off the Hook:

Facebook//Bandcamp//Myspace
Es nicht die große Kunst, eine Band mit vielen Mitgliedern zu gründen, als dass es vielmehr schwieriger ist, jedes in ihr zu beschäftigen. Das Qintett Off the Hook aus Berlin einigten sich auf zwei Gitarristen, was gut ist, denn wo andere mit 08/15-Riffs immer fleißig auf's Trommelfell brettern, legen OTH noch eine Schippe Kohle nach und lassen ihren Hardcore-Punk direkt in die Gliedmaßen des Hörers gleiten.


Buy Here, Here and Here




Reznik Syndrom:

Bandpage//Facebook
Die Querverbindung: auch Reznik Syndrom aus Stuttgart kommen zu fünft daher und können mit einem zweiten Gitarristen auftrumpfen. Atmosphärisch düsterer Post-Hardcore mit deutschen Texten, der sich beim Post-Rock und Doom bedient. Am 01.03.2013 spielen die Jungs im Juha West in Stuttgart, wo sie einige Songs ihres neuen Albums "Korrekturen" (gleichzeitig auch Pre-Order-Start) spielen werden. Mit dabei sind auch Mahlstrom (12"EP-Releaseshow) und Amber.


Buy Here, Here and Here


Calling Gina Clark:

Facebook//Bandcamp
Ihr einstiger Kultstatus eilte ihnen nicht nur voraus, sondern vor allem auch nach. Das 1998 gegründete Lübecker Quartett Calling Gina Clark war bekannt für seinen unkonventionellen Mix aus chaotischem Emoviolence, extreme Screamo und später auch eine Art Jazzcore. Und mit Mitgliedern u. A. ehemaliger Einermusstot, The Apoplexy Twist Orchester und Arsen aka König der Monster, war sie DIE Underground-Supergroup schlechthin. 2003 dann das Aus. Ihre kurze Diskografie erscheint post mortum auf Bandcamp und kann gegen Spende gesaugt werden. 3/4tel der Band blieben im neuen Bandprojekt A Fine Boat, That Coffin vereint.


 


A Fine Boat, That Coffin!:

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Chaotisch bleibt's auch unter neuem Ego. Zwar immer noch mit Bleifuß, das Gaspedal allerdings nicht mehr bis zum Anschlag durchgetreten, tangieren sie nun auch die Bereiche Sludge und Progressive und nehmen sich etwas mehr Zeit für die jazzigen Parts.

Buy Here, Here and Here





JTZT!:

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Das Ulmer Quintett Jtzt! fand 2011 zueinander und schaffte es bisher auf zwei Splits (ihre Debüt-EP mit ihren immer wieder gern gefragten Tourpartnern ISawDaylight -> DL der zweiten Split-Hälfte HIER) und einem Album, welches als Doppel-Tape unter dem Namen "Abschied" über das Non-Profit-Label Alcoves Records erschien. Zu hören gibt's deutschsprachigen Post-Hardcore, der sich die Zeit nimmt, die er braucht und so manches Detail einarbeitet. Bemerkenswert: im Song "Die Zeit heilt keine Wunden, dritter Teil." schreit sich Sänger Kurt über zehn Minuten die Seele aus dem Leib. 




Buy Here and Here


MIO:

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MIO aus Leipzig stecken mit ihrem Mix aus Postcore und Screamo noch immer inmitten der 90er fest und reduzieren ihren Lärm auf Schlagzeug, Gitarre und einer äußerst Zähne fletschenden Sängerin. Vor allem bei den ruhigeren Momenten erinnert das dann an einstige Ordination of Aaron. Letztes Jahr erschien ihr bislang letztes Output "Jedes Wort eine Lüge" über das Leipziger Label Shark Men Records, als einseitig bespielte 12" mit kunstvollem Etching auf der B-Seite.

Buy Here, Here, Here and Here


Was gibt's außerdem Neues?

Wind und Farben:

Bandpage//Facebook//Reverbnation
Wind und Farben gründeten sich Ende 2010 als Duo. Bereits im Januar 2011 standen sieben eigene Songs zur Aufnahme bereit, dessen Sache sich schließlich  Kay Petersen annahm und der Band ihr erstes Release mit dem Namen "Zwischen fallen und aufstehen" (Stream HIER) bescherte. WuF-Drummer Mats Groth kannte Petersen, der in dieser Funktion nunmehr zum unsichtbaren Mitglied der Band wurde, noch von der gemeinsamen Zeit bei, den ebenfalls aus Neumünster stammenden, Streetpunks The Detectors. Mit ihrem zeitlosen und unberechenbar ausufernden Emo-Math-Punk sollte mit ihrem neuen Album "Das Entzünden einer Kerze ist das Ende eines Wals" ein Label schnell gefunden sein. Und nun zur Frage, warum ich euch mit den vorherigen Bio-Krams gelangweilt habe? Nunja, weil zum neuen Album, welches eigentlich den Hauptteil dieses Beitrages einnehmen sollte, leider nicht viel zu sagen ist, außer, dass es ein's geben wird. Dieses wird am 28.03.2013 in Form eines Digipaks über Lala Schallplatten erscheinen und kommt im Pre-Order mit zusätzlichem Stoffbeutel. Als erste Hörprobe hält der Song "999544" (höre HIER) her, der sich in gewohnter Manier uneinängig präsentiert, den Hörer mit tief sitzender Emotionalität zum Nachdenken anregt, nur um wenig später direkt den stürmischen Fahrtwind ihrer schnelleren Punknummern aufzunehmen und den Song somit explodieren zu lassen . Das erinnert stellenweise an Adolar, die mit ihrem letzten Album "Zu den Takten des Programms" ein ebenso unberechenbares (gutes) Album hinlegten. Gleich hinterher wurde das Video zum Song "Gib ihm tausend, Baby" geschickt, der den ersten Eindruck nochmal bestätigt, dass die Band im Schreien ein ebenso wirksames Druckablassventil gefunden haben, wie mit Einfühlsamkeit.  

 Nora Yeux:
Bandpage//Facebook
Jedes Jahr hat Höhen und Tiefen. Ein besonders tragisches Tief 2012 war die Auflösung der Band Thoughts Paint the Sky. Ein besonderes Hoch folgte wenig später, als ex-TPTS-Sänger Daniel Senzek zusammen mit Steven van Damme (ex-Andorra~Atkins), David Frings (Fjort) und Julian Jansen das Punk'n'Roll-Monster Kosslowski los ließen. Ohne van Damme, dafür mit ex-TPTS-Drummer Florian Uteschil war Ende letzten Jahres mit Nora Yeux bereits das nächste Projekt am Start und mit ihrer s/t-EP, die bislang nur als digitaler Download über Midsummer Records erhältlich ist, auch gleich ihr Debüt-Release. Musikalisch geht's diesmal Richtung Indie-Punk, Alternative und etwas Emo(-core), mit Texten, die ganze Bände schreiben und, wie von Frings gewohnt, triste Bilder malen, von der Sehnsucht bis hin zum Loslassen müssen aber nicht können. Das Schöne daran ist, diese Thematik hört man der Band nicht gleich an, denn die Songs treiben rockig nach vorn, allen voran Sänger David Frings, der beim Hörer keinesfalls Depressionen hinterlassen will. Bleibt also nur noch abzuwarten, wie ernst man dieses Band-Projekt nehmen kann. Immerhin haben die Beteiligten mit ihren letztjährigen Bandgründungen noch anderweitige Verpflichtungen. Und die nicht zu knapp.  

Jahres-Sampler