Samstag, Oktober 19

Hacklerberry Pi & Die Faulen Kompromisse - Ein Lieferwagen voller Mausefallen


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Ob nun solo als Pi Papo, als Stuntman Pi seinen österreichischen Hip-Hop-Kollegen Huhnmensch (Free-DL's HIER) aushelfend oder als Frontmann der Hip-Hop-Gangs Panta Rhei und 19hundertSchnee - der Wiener Singer/Songwriter und Gitarrist Pi ist schon weit rumgekommen. Als Hacklerberry Pi hat er nun eine Schar befreundeter Kollegen aus dem Lied-Gut-Umfeld, einem Musikerkollektiv, dass regelmäßig gemeinsame Sessions und Konzerte veranstaltet, um sich versammelt, die sich da schlicht Die Faulen Kompromisse nennen. Mit dabei sind u. A. Produzent G-U-R-U, eine Hälfte Huhnmensch sowie Mitglieder der Band Monomania. Alles nur langweilige Statistiken, die aber schon mal vorweg deutlich machen, dass auf dem Debüt-Album "Ein Lieferwagen voller Mausefallen" eine Menge Aufwand betrieben wurde. Nicht etwa um einen künstlich wirkenden Bombast in die Höhe zu schießen, sondern die Vielfältigkeit dieses Kollektives bis an seine Grenzen auszureizen und zumindest vorerst die alten Blumentopf-Hip-Hop-Tage hinter sich zu lassen. Ein dementsprechend abwechslungsreiches Potpourrie ist "Ein Lieferwagen voller Mausefallen" nun also geworden, das dennoch eine durchweg freundliche und unbeschwerte Stimmung transportiert, die sich einige Jahrzehnte vor der heutigen Pop-Musik wohlfühlt. Dass der Opener "Die Jungs aus meiner Gang" auf einen Traveling-Willsbury-Song basiert und das herrlich orgelnde "Paperthin Hotel" seine Inspiration bei Leonard Cohen sucht, sind dabei nur Eckpfeiler. Die Vorab-Single "Alter brauner Schuh", die es schon in die Sendezeiten von FM4 und GOTV geschafft hat, könnte auch klammheimlich aus der Kiste der unveröffentlichten Gute-Laune-Hits der Beatles gegriffen sein. In diesem Sinne könnte man eine ganze und längst vergangene Generation von Musikern nennen, die einem fortlaufend immer wieder vor dem geistigen Auge erscheinen. Seien es nun die rock'n'rolligen "Gib acht, Gmunden" oder das arrogantere "Downtown"; das leicht beschwipste "Trübe Tage, Müde Augen", das munter die Finger über's Klavier springen lässt; und die country'esquen Ausflüge, für die sich Pi mit seiner Mundharmonika (in der bayerischen/österreichischen Volkssprache "Fotzhobel" genannt) selbst Zeit nimmt. Dass alle zehn Songs analog aufgenommen wurden, rundet den Vintage-Gedanken des Albums ab. Schade nur, dass "Ein Lieferwagen voller Mausefallen" bislang nur digital erschienen ist, denn derartige Musik sollte eigentlich auf einen Plattenteller rotieren.    

 
STREAM & BUY "Ein Lieferwagen voller Mausefallen"

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