Freitag, Juli 15

Viaticum - Kosmikrock LP



Band: Viaticum

Titel/Release: Kosmikrock/Album (500x Double Black Vinyl, CD, Digital)

Label: DIY/Bandcamp

Erscheinungsjahr: 2014

Genre: Space Rock, Post-Rock, Psychedelic, Progressive, Stoner

FFO: The Cosmic Dead, Dear John Letter, Spiral, Radar Men from the Moon

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Kurzinfo:

Einmal in der Schweiz festgefahren, kommt mensch nicht mehr so schnell davon. So ist das halt, wenn sich einem/einer eine vollkommen neue kulturelle Szene offenbart. Angefangen bei den progressive Folklern Soldat Hans, bin ich nun bei der nicht weniger anspruchsvollen Band Viaticum gelandet, in der sich beispielsweise Mitglieder von The Sunwashed Avenues und Insomnia Utopia tummeln. Und ich kann euch jetzt schon versprechen, dass da in den kommenden Wochen ab und an noch ein weiterer kurioser Nachbar auf unserem Blog auftauchen wird.
Ich weiß nicht, ob Viaticum vor den Arbeiten zu "Kosmikrock" bereits ihre Wegzehrung (lat. für Viacitum, siehe auch Sterbekommunion) zu sich genommen haben. Fakt ist, dass sich die Band mit ihrem zweiten Eigenrelease auf eine epische Reise durch Raum und Zeit begibt. Klar, dass sind "nur" 75 Minuten Spielzeit, verteilt auf acht Songs. Der Entstehungsprozess und vor allem die Gedanken, die mensch zu derartiger Musik entwickeln kann, sind darauf allerdings noch nicht angerechnet.
Dass das Quartett aus Winterthur sein Album ausgerechnet und fast schon labidar "Kosmikrock" betitelte, ergibt spätestens mit dem zweiten Track "Fat Heart" Sinn, ein Song, der sich soundflächig über altehrwürdigem Psychedelic und modernerem Space Rock ausbreitet. Es ist der Auftakt einer fortdauernden, futuristischen Retrospective, die keinesfalls darum bedacht ist, allzu sehr in der Vergangenheit zu versinken, denn das Präfix "Post-" schwingt nicht nur im "Rock"-Anteil des Albums mit. "Kosmikrock" stellt den/die Hörer/in aber nicht nur vor eine Geduldsprobe. Mit dem Opener "Colonize Me Gently" und "Entity" platzierte die Band auch zwei dynamisch-groovende Nummern zwischen Stoner und Heavy Rock, die auf das Nötigste reduziert sind. Im Kosmos von Viaticum bedeutet das aber immer noch eine Kompression auf mindestens fünf Minuten. Es sind auch die einzigen beiden Songs, in denen der Gesang mit den instrumentellen Parts ungefähr gleichgestellt ist. Die übrigen sechs bieten vor allem die Möglichkeit zum gedanklichen Ausstraffieren oder stiften etwas avantgardistische Unruhe wie am Ende von "Shittle-12 Hates People", in dem sich auch ein völlig kaputtes Saxofon (???) eingeschlichen hat, das sogar den Free-Jazz an seine Grenzen führt.

DL & BUY Kosmikrock LP



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