Sonntag, Oktober 1

Wiederhören: JEFF The Brotherhood - We Are The Champions



Allein des schlichten Covers und des noch schlechteren Albumtitels wegen, hätte ich wohl niemals in das dritte Studioalbum (lässt man die früheren Split-Tapes und CDr-Releases als JEFF mal außen vor) der Orrall-Gebrüder reingehört. Was wäre mir da entgangen! Oberflächlich betrachtet sicherlich nativer Psychedelic-Grunge, der seine musikalischen Wurzeln in den anfänglichen 90ern versteht und seine naturverbundene, mystisch-spirituelle Inspiration wohl noch wesentlich weiter zurück vergraben sieht. Nicht nur, dass die beiden Jungs aus Nashville, Tennessee auf "We Are The Champions" eine locker in der Hüfte sitzende Melodie nach der Anderen aus dem Ärmel schütteln. Songs wie "Bummer", "Wastoid Girl", "Stay Up Late", "Mellow Out" oder "Cool Out" könnten auch der spaß-bringenden Kreativfeder von Weezer oder Dinosaur Jr. entsprungen sein. JEFF The Brotherhood verstehen es auf "We Are The Champions" aber vielleicht besser als auf jedem anderen ihrer bisherigen sieben Alben (der Vorgänger "Heavy Days" kommt vielleicht noch heran), ihre treibenden Melodien in einer ungezwungenen und nostalgischen Atmosphäre einzubetten. Auch der orgelnde "Shredder", das 90er-Indie-liebäugelnde "Diamond Ways", das psychedelisch-verspulte "Endless Fire", das in Trance versetzende "Health and Strenght" und vor allem der grandiose Opener "Hey Friends", werfen einen/eine zurück in die Zeit, in der vieles einfacher, unbekümmerter und vor allem selbstverständlicher schien. So, müsste ich also alle Songs des Albums angesprochen haben...ach ja, "Ripper" ist auch noch drauf.

Und nur mal am Rande: die beiden (Jake Orrall, u. A. bei Breast Message, Skyblazer & Jamin Orrall, ehemals bei Be Your Own Pet, Denney And The Jets; beide leiten auch das Label Infinity Cat) machen das allein unter sich aus, zumeist lediglich mit Gitarre, Schlagzeug und Gesang.


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