Donnerstag, Dezember 4

Gesplittet, Teil 6

Der gesplittete Weg Manku Kapak's



Über ihre Splits mit den Berliner Lo-Fi-Indie-Punks Tyran Tyran und ihrem klavierspielenden Solisten Hauke Henkel könnte man bereits gestolpert sein. Über das Münchener Ein-Mann-Label time as a color erschien jüngst nun die 5-Way-Split "My Heart in Your Hand", die einen ähnlich vereinenden Grundgedanken in sich trägt, wie die unten erwähnte "Making Waves"-Split. Fünf Bands, verteilt auf drei Kontinente und vier Länder. Lässt man diesen geografischen Aspekt außen vor, ergibt sich daraus wohl die Kernaussage Musik kennt keine Grenzen. Klar, dass ist nicht neu, dennoch haben es sich die Verantwortlichen auch hier nicht einfach gemacht und lediglich fünf Bands unterschiedlicher Herkünfte zusammengewürfelt. Eine grobe musikalische Nähe und ein grundlegender DIY-Charakter machen eben noch lange kein harmonisches Gesamtkonstrukt. Daher punktet "My Heart in Your Hand" vor allem wegen seiner wohl überlegten und stimmigen Songgliederung. So wird die 10inch von den ansonsten nicht immer so sentimentalen Engländern Human Hands bedächtig eingeleitet; von den noisig-kratzenden Australiern Nebraska mit etwas Schieflage aus der Lethargie gerissen; von der japanischen Supergroup Asthenia scheinheilig und sanft zurückgeholt, nur um zum Ende hin nochmal so richtig fies auszubrechen; von Manku Kapak mit Sturm und Drang nach vorne gepeitscht (einer ihrer vielleicht stärksten und eindringlichsten Songs); und steuert schlussendlich mit den Münchener Post-Rockern Duct Hearts im Wechselbad der Gefühle gen Ende zu. Der atmosphärische Soundtrack zu einem großen Kino, der als rotes (75 St.) oder schwarzes Vinyl (428) eben nur auf den Plattenteller passt.

Manku Kapak-Links: Bandpage//Facebook//Soundcloud//Myspace
Tyran Tyran-Links: Tumblr//Bandcamp//Last.fm
Hauke Henkel-Links: Bandpage//Facebook//Bandcamp//Reverbnation//Myspace
Human Hands-Links: Facebook//Bandcamp//Last.fm
Nebraska-Links: Tumblr//Soundcloud//Bandcamp//Bigcartel
 Asthenia-Links: Bandpage//Soundcloud//Last.fm//Bandcamp
Duct Hearts-Links: Facebook//Bandcamp//Myspace//Last.fm




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Chuck Bass: Split-7" & 4-Way-Split-Tape


Nach ihrer selbstbetitelten Debüt-EP im letzten Jahr, schraubte die Kieler Hardcore-Punk-Screamo-Band Chuck Bass in diesem ihr Releasekonto gleichmal auf drei hoch. Vier Songs insgesamt spielte das norddeutsche Quartett live ein, die gerecht auf eine Split-7" mit  und einem Vierer-Split-Tape verteilt wurden. Mit mehr Wumms hinter der drückenden Produktion (alle Songs im Musikbunker Hamburg eingespielt und von Tobi Zwölfuhrvierzehn abgemischt und gemastert), bleiben Chuck Bass ihrem rohen Sound treu, was vor allem dem anvisierten Tempowechsel der Band zu Gute kommt. Wenn in "Alba Varden is a Ship" zum Ende hin plötzlich sämtliche Instrumente verstummen und das herzzerreißende Geschrei nur noch vom attackierenden Schlagzeug angetrieben wird, erreicht der Song eine unheimliche Intensität. Authentizität kristallisiert sich somit als größter Sympathiepunkt für die Band heraus, bei der jedes Gitarrengezirpe, jeder Beckenschlag und jeder rauh verzerrte Ton buchstäblich nach D.I.Y. schreien. Live erlebt man bei diesen Jungs garantiert keine böse Überraschung.
Auf der Split-7" erhalten sie B-Seiten-Rückendeckung vom schwedischen Fünfer Vi Som Älskade Varandra Så Mycket. Die 2011 gegründete Band veröffentlichte zuvor zwei EP's (jeweils als Free Download) und erweist sich in der Ausübung ihrer Screamo-Kür als nicht weniger sprunghaft und spontan , als ihre eingangs erwähnten Splitpartner. Dennoch wird ihr Song "Ryggarna mot varandra och vi fortsätter gå", der ebenso von Ausbrüchen und rockigen Einlagen durchbrochen wird, von einer fast schon dreampoppigen Untermalung zusammengehalten.
Das 4-Way-Split-Tape "Making Waves"entstand in Kooperation der beiden Labels Tief in Marcellos Schuld und Chloromethane Recs., mit der Idee, global in Küstenstädten beheimatete Bands auf einem Release zu vereinigen. Neben Chuck Bass, sind mit je zwei Songs die peruanische Skramz-Furie Fiesta Bizarra, die noisigen Post-Hardcoreler Uragano und die Trash-Punkviolence-Combo Urughai aus Malaysia vertreten. Bislang ist die Split nur digital erhältlich, soll demnächst aber in einer limitierten Tape-Variante (u. A. auch über Dead Bir Records) auf den Markt kommen.

Chuck Bass-Links: Blog//Facebook//Bandcamp

Vi Som Älskade Varandra Så Mycke-Links: Bandpage//Facebook//Bandcamp
Fiesta Bizarra-Links: Tumblr//Facebook//Bandcamp
Uragano-Links: Facebook//Bandcamp
Urughai-Links: Facebook//Myspace//Reverbnation

Split 7" w/ Vi Som Älskade Varandra Så Mycket ->DL A-Seite////Full Stream


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Unru & Parämnesia Split-12"


Heureka! So langsam wird Black Metal hierzulande wieder entdeckenswert. Nach ihrem vergleichsweise kompakten Demo "MMXIII", offenbarte das Bielefelder Quartett Unru (u. A. mit Mitgliedern von Negativvm und Abest) bereits Anfang des Jahres auf ihrer gemeinsamen Split-LP mit ihren Berliner Kollegen von Sun Worship ihr Faible für epischen Tiefgang. Für ihre zweite Split legte die Band nun nochmals eine Schippe drauf und veröffentlichte mit "Die Welt in der wir sterben" ein fast 13-minütiges Epos, das gewohnter Maßen auch mal die Nähe zum Hardcore und Crust sucht. Der Song steigert sich zu Beginn bedächtig, weiß an dieser Stelle bereits gekonnt eine morbide Stimmung zu erzeugen, ehe sich die Instrumente mit einer an Isis erinnernden Wucht aufwölben und ein wahrlich schauderhaftes und nihilistisches Gemetzel hinlegen, bis der Song schließlich doch in einem beklemmenden Kammerspiel endet. Eingefangen wurde der rohe, brachiale und dreckige Sound von Ruins-Gitarrist Rouven Bienert, was nun zumindest Denjenigen das Gewissen erleichtern dürfte, die dem Black Metal noch immer mit einem flauen Gefühl im Magen entgegnen.
Das französische-schweizer Duo Parämnesia, deren beiden Mitglieder Nocturnalpriest und Pyrcheas den Black Metal auch in ihren Namen zelebrieren, steuern der Split-12" ebenfalls einen Song bei, mit der sie die Gesamtspielzeit auf fast 28 Minuten hochschrauben. Der ist schlicht mit der römischen Zahl "III" betitelt und bildet somit das Bindeglied zu den Songs "I" und "II" der vorangegangenen EP "Ce Que Dit La Bouche D'ombre" und ihrer kürzlich erschienenen LP, die die Songs "IV" und "V" beherbergt. Bereits seit Mitte der 00er treibt der Dunkelpriester sein Unwesen, zumeist in diversen Soloprojekten wie Baalshamin oder Mal Etre, mit denen er in atmosphärischen, ambienten, okkulten oder doomenden Black Metal abtauchte, ehe er seinen jetzigen Bandkollegen erstmalig als Gastsänger für sein drittes Malvoisie-Album "Krankheit" einlud.
In "III" werden vieler dieser Elemente verknüpft und zu einem ähnlichen Epos zusammengeschustert, das im Gegensatz zum Unru-Song, den Dreck allerdings mit etwas mehr Klangfülle und hintergründig schwebende, verhallte Synthies abspült. Mit fiesen Blastbeat-Attacken kennt aber auch Parämnesia's Song nur eine Richtung - hinab in den finsteren Abgrund.

Unru-Links: Facebook//Bandcamp

Paramnesia-Links: Blog//Facebook//Bandcamp//Myspace

DL Unru & Paramnesia Split-12" ->A-Seite////B-Seite

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Außerdem


Cursive/Fake Problems Daytrotter Split-12"


Ähnlich wie das noch relativ junge Clouds Hill Studio in Hamburg oder der niederländische Musikdistributor Konkurrent ("In the Fishtank"), hält auch das 2006 gegründete Horseshack-Studio in - na klar - Rock Island, Illinois seine Tradition, prominente Gäste für eine kurzweilige, analog und uneditiert festgehaltenen Session einzuladen. The National, ...Trail of Dead, Dinosaur Jr., Bob Mould - die Liste ist lang und exklusiv (siehe HIER). 2009 nutzten auch Cursive, Omaha's Aushängeschild für verqueren Indierock, einen zweistündigen Tourstop, um sich im besagten Studio für die noch ausstehenden Konzerte warmzuspielen. Auf dem Programm standen "The Casualty" ihres Durchbruchalbums "Domestica", "What Have I Done" vom vorletzten Longplayer "Mama, I'm Swollen", sowie die beiden Coversongs "Modern Love" (höre David Bowie) und "Love Cats" (The Cure), denen ihr adoleszent verspielter Frontmann Tim Kasher gewohnt seinen eigenen Stempel aufdrückte.
Die B-Seite bepflastern Floridas Fake Problems, vielleicht auch wegen ihres nicht weniger charismatischen Sängers Chris Farren oftmals in einem Atemzug mit Cursive genannt, mit fünf gefühlvollen Songs. 2010 war die Band mit The Gaslight Anthem auf großer U.S.-Tour unterwegs, um ihr bis dato letztes Album "Real Ghosts Caught on Tape" zu promoten. Folglich finden sich mit "Complaint Department", "Songs for Teenagers", "Ghost to Coast" und "RSVP" vier Songs dieses Albums wieder, plus den Exklusivsong "I Love to Boogie".
Runde Sache also diese Split-LP, die es mit einer Anmeldung zur Daytrotter-Mitgliedschaft kostenlos zu ergattern gilt (exkl. Versandkosten!).

Cursive-Links: Bandpage//Facebook//Soundcloud//Twitter//Myspace

Fake Problems-Links: Bandpage//Facebook//Soundcloud//Twitter//Bandcamp//Myspace

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