Freitag, November 16

Pavement Poetry - einfach nur Punk


Kann man als Punkrock-Band eigentlich großartig was falsch machen? Was kann man unternehmen, um den Punkrock zu revolutionieren? Muss man das denn überhaupt? Wie unterscheidet sich guter von schlechten, konventioneller von unkonventionellen? Natürlich muss das jeder für sich entscheiden. Ich für meinen Teil denke, man hört es einfach, auch wenn man nicht einmal genau erklären kann, woran das nun liegt. Pavement Poetry aus Niedersachsen jedenfalls werden auf diese Fragen keine Antworten geben. Sie zwingen sich nicht auf, werfen uns keine halbgaren Brocken vor, ebenso wenig verabschieden sich mit einem Knall. Nach sechs Tracks und 19 Minuten hat man einfach nur das Bedürfnis die Repeattaste drücken zu müssen. Und während man auf der Suche nach diesem einen Song ist (es könnte der fünfte sein??), der beim ersten Rotationslauf durch die Anlage in den Hirnwindungen hängen blieb, merkt man plötzlich, dass da noch fünf andere, nicht weniger treffsichere Punknummern sind. Mitreißende Songs, irgendwo in der Schneise von Hardcore- und Melody-Punk. Der erschöpfende, sich fast duellierende Gesang der beiden Frontmänner, der hundert mal mehr Emotionen transportiert, als es Hass und Galle jemals könnten. 
Da wo andere Bands zu Beginn mit stampfendem Schlagwerk den Angriff einläuten, lässt sich bei PP erst gar nicht einschätzen, wo die Reise hinführen soll. Das nennt man unberechenbar, trotz konventioneller Strukturen. Das ist simpel, wie klever. Im Übrigen die selbe Klevernis, die auch das Songwriting auszeichnet. 
Die oben aufgeworfenen Fragen bleiben somit erstmal unbeantwortet. Antworten zu finden, war aber eigentlich auch gar nicht meine Absicht. Hört lieber in diese EP rein und kauft euch dieses verdammte Teil. Kommt zudem im hübsch gestaltetem Digipak.       

1 Kommentare:

  1. Sag mal Serious Crusty, was machst du da? ;-) Das sind meine Gedanken, zu Musik wie dieser nur in geschriebener Form Absolut Treffsicher beschreibst du, was bei mir im Kopf los ist wenn ich genau solche Mucke hoere.
    Weiter und immer weiter, bis zu erbrechen werden solche Platten durchgehoert nur um nach dem 20zigsten Mal bei Track X Minute XY eine Stelle wahr zu nehmen, die man so noch nie gehoert hat. Einfach toll das es so Momente und Bands, immer noch gibt.
    Und natuerlich danke fuer die Vorstellung.

    MfG Thom

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